Rz. 3

Steuerzahlungen sind gegenüber der Finanzverwaltung aufgrund eines Vorauszahlungsbescheides (§ 37 EStG) bzw. aufgrund eines endgültigen Steuerbescheides (§ 220 AO) fällig.

 

Rz. 4

Der Geschädigte hat vor Fälligkeit der Steuerschuld nur einen Feststellungsanspruch gegen den Schädiger.[3] Die Erstattung von Steuerbeträgen kann von diesem erst verlangt werden, wenn die Steuerveranlagung des Geschädigten durchgeführt ist.[4]

 

Rz. 5

Eine Ausnahme kann dann bestehen, wenn der Geschädigte Sicherheit leisten muss.[5] Liegt ein Vorauszahlungsbescheid des Finanzamtes vor, besteht ein gleichgelagerter und fälliger Schadensersatzanspruch des Verletzten in Höhe der Steuervorauszahlung, dies allerdings nur Zug-um-Zug gegen Abtretung eines etwaigen Erstattungsanspruches gegenüber der Finanzbehörde.[6] Dieser Erstattungsanspruch kann erst nach Ablauf der Steuerperiode ermittelt werden; die Abtretung dient dabei – als Kehrseite der Erstattungspflicht bzgl. der Vorauszahlungen – der Absicherung des Ersatzpflichtigen bei überhöhter Steuervorauszahlung.

[3] OLG München v. 28.8.1980 – 10 U 1469/80 – VersR 1981, 169; OLG Oldenburg v. 13.2.1991 – 4 U 83/90 – r+s 1992, 414 = zfs 1992, 82.
[4] BGH v. 10.12.1992 – IX ZR 54/92 – MDR 1993, 582 = NJW 1993, 1137 = VersR 1993, 446 (Rechtskraft des Bescheides ist abzuwarten); BGH v. 3.12.1992 – IX ZR 61/92 – MDR 1993, 582 = NJW 1993, 1139 = VersR 1993, 443 (Nicht vor Erlass des Steuerbescheides); OLG München v. 28.8.1980 – 10 U 1469/80 – VersR 1981, 169; OLG Oldenburg v. 13.2.1991 – 4 U 83/90 – r+s 1992, 414 = zfs 1992, 82; Wussow, WI 1998, 135.
[5] BGH v. 3.12.1992 – IX ZR 61/92 – MDR 1993, 582 = NJW 1993, 1139 = VersR 1993, 443. Siehe auch OLG München v. 14.10.2016 – 10 U 2269/16 – NZV 2017, 94 = r+s 2017, 273.
[6] Ebenso Wussow, WI 1998, 136.

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