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Werden durch den Lärm an- und abfahrender Gäste eines Lokals Anwohner gestört, so wird der Gaststättenverkehrs- und -besucherlärm dem Gastwirt zugerechnet.[144]

Da der Gastwirt verpflichtet ist, für den ordnungsgemäßen Betriebsablauf zu sorgen, gehört dazu auch, dass er dem Fehlverhalten seiner Gäste entgegenwirkt und sich an Lärmschutzbestimmungen hält. Eine Betriebszeitverkürzung (Sperrzeitverlängerung) ist als Lärmschutzmittel geeignet.[145]

[144] BVerwG DÖV 1997, 253, 255 = DVBl. 1996, 1192; 1965, 603, 604 = GewArch 1965, 250; Urt. v. 19.3.82 – 1 B 182/81; NVwZ-RR 1992, 68; 1993, 18; BVerwG GewArch 2003, 300; OVG NRW NVwZ-RR 1995, 27; OVG Bremen NVwZ-RR 1994, 80; VGH BW NVwZ 1987, 338; VBlBW 1992, 385; BayVGH NJW 1983, 409; NVwZ 1999, 554; VG Wiesbaden NVwZ-RR 2011, 444). Insofern ist Schutz der Anwohner gegen Gaststättenverkehrslärm denkbar (vgl. insofern auch OVG Berlin-Brandenburg NVwZ-RR 2010, 15.
[145] BVerwG NVwZ 1986, 296; VG Wiesbaden NVwZ-RR 2011, 444.

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