Muster: Stufenklage gegen den Erbschaftsbesitzer
Per beA
An das Landgericht
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Mein Zeichen: _________________________
K l a g e
unter der aufschiebenden Bedingung der Gewährung von Prozesskostenhilfe
des Nachlasspflegers _________________________
Klägers,
– Prozessbevollmächtigter: _________________________ –
gegen
Herrn _________________________,
Beklagten.
Namens und in Vollmacht des Klägers erhebe ich Klage und werde im Termin zur mündlichen Verhandlung beantragen:
1. |
den Beklagten zu verurteilen, dem Kläger Auskunft zu erteilen,
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welche Gegenstände zum Zeitpunkt des Erbfalls zum Bestand des Nachlasses der am _________________________ verstorbenen _________________________ gehörten und in seinen Besitz gelangten, |
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welche Gegenstände sich davon noch heute in seinem Besitz befinden, |
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wo nicht mehr vorhandene Erbschaftsgegenstände verblieben sind, |
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was er aus dem Verkauf nicht mehr vorhandener Erbschaftsgegenstände erlangt hat, |
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welche Nutzungen und Früchte er aus den zum Nachlass gehörenden Gegenständen gezogen hat; |
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2. |
ggf. den Beklagten zu verurteilen, an Eides Statt zu versichern, dass der Beklagte den Bestand so vollständig angegeben hat, als er dazu imstande ist; |
3. |
den Beklagten zu verurteilen, die nach erteilter Auskunft noch zu bezeichnenden Nachlassgegenstände herauszugeben und/oder einen nach Auskunftserteilung zu beziffernden Geldbetrag zu zahlen. |
Für den Fall der Anordnung des schriftlichen Vorverfahrens wird beantragt,
nach Ablauf der Frist des § 276 Abs. 1 ZPO unter den Voraussetzungen des § 331 Abs. 3 ZPO ein Versäumnisurteil zu erlassen.
Des Weiteren beantrage ich,
dem Kläger Prozesskostenhilfe für die I. Instanz unter Beiordnung des Unterzeichners zur vorläufigen unentgeltlichen Wahrnehmung seiner Rechte zu gewähren.
Begründung:
I.
Frau _________________________, geb. _________________________, ist am _________________________ verstorben. Herr _________________________ wurde zum Nachlasspfleger für die unbekannten Erben der _________________________ bestellt (AG _________________________, Az. _________________________).
Beweis: |
Bestellungsurkunde vom _________________________, Anlage K1 |
Der Beklagte ist der Sohn der Erblasserin. Am _________________________ beantragte er beim Amtsgericht _________________________ (Az. _________________________) einen Erbschein, der ihn aufgrund gesetzlicher Erbfolge als Alleinerben seiner Mutter ausweisen sollte. Der Erbschein wurde – wie beantragt – erlassen und ausgehändigt.
Beweis: |
Niederschrift des AG _________________________ vom _________________________, Anlage K2 Erbschein vom _________________________, Anlage K3 |
Später wurde der Erbschein durch das Amtsgericht _________________________ eingezogen, da letztwillige Verfügungen bekannt geworden sind, wonach die Erblasserin ihren Sohn enterbt hatte.
Beweis: |
handschriftliches Testament vom _________________________, Anlage K4 handschriftliches Testament vom _________________________, Anlage K5 |
Die Beschwerde des Beklagten gegen den Einziehungsbeschluss wurde durch Beschluss des Oberlandesgerichts _________________________ vom _________________________ (Az. _________________________) zurückgewiesen.
Beweis: |
Beschluss des Oberlandesgerichts _________________________ vom _________________________, Anlage K6 |
Unter Vorlage des Erbscheins hatte der Beklage Gegenstände und Unterlagen aus der Wohnung der Erblasserin entgegengenommen und die bei der _________________________ Bank geführten Konten der Erblasserin aufgelöst sowie die Guthabenbeträge entgegengenommen. Weiteres entzieht sich der Kenntnis des Klägers.
Beweis: |
Schreiben der _________________________ Bank vom _________________________, Anlage K7 |
Der Beklagte wurde mehrfach vom Kläger und später vom Unterzeichner vergeblich zur Auskunft über den Bestand des Nachlasses und zur Zahlung der vereinnahmten Beträge aufgefordert.