Rz. 16

So wie bei der Frage nach dem Gerichtsstand (Rdn 8) muss man bei der Frage nach dem anzuwendenden Recht besonders auf Fälle der gemischt privaten und beruflichen/unternehmerischen Nutzung eines Dienstes achten. Ob die vom EuGH für die Auslegung des Verbraucherbegriffs nach der EuGVVO auch für die Auslegung des Verbraucherbegriffs in Art. 6 Rom I-VO gelten, ist umstritten.[15] Früher wurde auf den Schwerpunkt der Nutzung abgestellt.[16] Inzwischen wenden aber viele Stimmen die Auslegung des Verbraucherbegriffs in der EuGVVO durch den EuGH auch auf den Verbraucherbegriff der Rom I-VO an.[17] In der zum digitalen Nachlass erschienenen Literatur wird das zum Teil anders gesehen.[18]

[15] Zahlr. Nachw. bei Kreuzer/Wagner/Reder, in: Dauses/Ludwigs, EU-Wirtschaftsrecht (Stand: 41. EL Mai 2017), Abschnitt R Rn 173.
[16] Nachweise bei MüKo-BGB/Martiny, Rom I-VO Art. 6 Rn 9 in Fn 43.
[17] Staudinger, in: Ferrari u.a. (Hrsg.), Internationales Vertragsrecht, 2. Auflage 2011, Art. 6 Rom I-VO Rn 22; Palandt/Thorn, Art. 6 Rom I-VO Rn 5. Näher zum Streitstand MüKo-BGB/Martiny, Rom I-VO Art. 6 Rn 9; Kreuzer/Wagner/Reder, in: Dauses/Ludwigs, EU-Wirtschaftsrecht (Stand: 41. EL Mai 2017), Abschnitt R Rn 173.
[18] Kutscher, S. 78 unter Hinweis auf Erwägungsgrund 17 der Richtlinie 2011/83/EU vom 15.10.2011; Biermann, in Scherer, Münchener Anwaltshandbuch Erbrecht, § 50 Rn 55.

Dieser Inhalt ist unter anderem im Deutsches Anwalt Office Premium enthalten. Sie wollen mehr?