Rz. 21
Die Überlegung, einen Familienpool zur Vermögensnachfolge einzusetzen, hat die unterschiedlichsten Beweggründe und ist individuell von der Familiensituation abhängig. Die nachfolgenden Punkte geben Gestaltungsansätze für den Einsatz eines Familienpools:
| ▪ | Vermögen steuereffizient auf beide Ehegatten gleichmäßig verteilen: durch Güterstandswechsel könnte der steuerfreie Zugewinnausgleichsanspruch durch Übertragung eines Teils des Gesellschafterdarlehens geschaffen werden |
| ▪ | Ausnutzung der Freibeträge nach § 16 ErbStG schon zu einem frühen Zeitpunkt (und damit unter Umständen mehrmals unter Ausnutzung von beiden Elternteilen), da aufgrund der weitreichenden Absicherungs- und Kontrollmöglichkeiten im Rahmen eines Gesellschaftsvertrages die Übertragung auf Kinder unter der zeitgleichen Kontrolle der Gründungsgesellschafter sichergestellt werden kann |
| ▪ | Thesaurierende GmbH: Sofern Liquidität nicht in voller Höhe dem Familienpool entzogen wird (wie in den Beispielen zur Vergleichbarkeit unterstellt), kann mit der zusätzlichen Liquidität aus den gering versteuerten Einkünften weiteres Vermögen aufgebaut werden. Die Einkünfte aus dem weiteren Vermögen partizipieren sofort von der günstigeren Versteuerung. Vermögenszuwächse fallen bereits den beteiligten Familienmitgliedern zu. |
| ▪ | Persönliche Finanzierungen der Nachfolgegeneration könnten über den Familienpool abwickelt werden: Das Gesellschafterdarlehen in den Varianten 3 bis 5 baut sich bei Reinvestition der Liquidität nur langsam ab, sodass auch für die Nachfolgegeneration noch Gestaltungsspielräume bei privaten Finanzierungen bestehen. |
| ▪ | Schaffung von bisher steuerlich nicht berücksichtigungsfähigen Zinsen in abziehbare Zinsen durch Übertragung von privaten Darlehen auf den Familienpool im Zuge des Grundstücksverkaufs |
| ▪ | Verlagerung von Wertsteigerungen in den Immobilien auf die nächste Generation |
| ▪ | Übertragung von Anteilen unter zeitgleicher Übertragung des Gesellschafterdarlehens zur effizienten Nutzung von Freibeträgen |
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