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Im Falle von Antrag- und Widerantrag gilt § 39 Abs. 1 S. 1 FamGKG, d.h. die Werte beider Anträge werden zusammengerechnet, es sei denn, es liegt derselbe Gegenstand zugrunde. Dann gilt nur der höhere der beiden Werte (§ 39 Abs. 1 S. 3 FamGKG). Derselbe Gegenstand liegt nicht vor, wenn wechselseitig Ansprüche auf Zahlung von Zugewinn,[10] oder Auskunftsansprüche geltend gemacht werden. In diesen Fällen fehlt es an einer wirtschaftlichen Identität, sodass die Werte zusammenzurechnen sind. Für die jeweilige Bewertung der Anträge ist auch insoweit § 34 FamGKG maßgebend und auf den Eingang des Antrags bei Gericht abzustellen.[11]

[10] OLG Stuttgart AGS 2007, 47 = FamRZ 2006, 1055 = Justiz 2007, 144 = OLGR 2006, 912; OLG Karlsruhe NJW 1976, 3247; OLG Bamberg FamRZ 1995, 492; OLG München FamRZ 1997, 41; OLG Köln FamRZ 1997, 41; OLG Köln BRAGOreport 2001, 63 (N. Schneider) = FamRZ 2001, 1386 = MDR 2001, 941 = OLGR 2001, 203; OLGR 2001, 9; OLG Hamburg AGS 2000, 230 = OLGR 2000, 306; Schneider/Herget, Rn 6384; ausführlich N. Schneider, FamRB 2002, 379; ders., ZFE 2007, 464; a.A. OLG Hamm RVGreport 2007, 38; Beschl. v. 9.8.2006 – 10 WF 154/06 (juris).

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