Grundgebühr wird angerechnet
Wird umgekehrt ein Bußgeldverfahren von der Staatsanwaltschaft übernommen, weil sich der Verdacht einer Straftat ergibt, ist die Grundgebühr nach Nr. 5100 VV auf die im Strafverfahren anfallende Grundgebühr aus Nr. 4100 VV anzurechnen (Anm. Abs. 2 zu Nr. 4100 VV).
Beispiel
Gegen den Mandanten wird zunächst wegen eines Verstoßes gegen die StVO ermittelt. Im Zuge der Ermittlungen stellt sich heraus, dass der Unfallgegner verletzt ist. Das Verfahren wird gem. § 42 OWiG von der Staatsanwaltschaft übernommen, die nunmehr wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt.
Ausgehend von den Mittelgebühren ist wie folgt abzurechnen:
I. Bußgeldverfahren | |||
1. | Grundgebühr, Nr. 5100 VV | 100,00 EUR | |
2. | Verfahrensgebühr, Nr. 5103 VV | 160,00 EUR | |
3. | Postentgeltpauschale, Nr. 7002 VV | 20,00 EUR | |
Zwischensumme | 280,00 EUR | ||
4. | 19 % Umsatzsteuer, Nr. 7008 VV | 53,20 EUR | |
Gesamt | 333,20 EUR |
II. Strafverfahren | |||
1. | Grundgebühr, Nr. 4100 VV | 200,00 EUR | |
2. | gem. Anm. Abs. 2 zu Nr. 4100 VV anzurechnen | – 100,00 EUR | |
3. | Verfahrensgebühr, Nr. 4104 VV | 165,00 EUR | |
4. | Postentgeltpauschale, Nr. 7002 VV | 20,00 EUR | |
Zwischensumme | 285,00 EUR | ||
5. | 19 % Umsatzsteuer, Nr. 7008 VV | 54,15 EUR | |
Gesamt | 339,15 EUR |
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