1. Grundfall
0,5-Gebühr für Vertretung des Antragsgegners
Vertritt der Anwalt im Mahnverfahren den Antragsgegner, so entsteht nur die 0,5-Verfahrensgebühr nach Nr. 3307 VV. Auch diese Gebühr ist in voller Höhe auf ein nachfolgendes gerichtliches Verfahren anzurechnen (Anm. zu Nr. 3307 VV).
Beispiel: Anrechnung der Verfahrensgebühr
Gegen den Mandanten ist ein Mahnbescheid über 7.500,00 EUR ergangen. Der Anwalt legt für den Antragsgegner fristgerecht Widerspruch ein. Nach Abgabe an das zuständige LG wird mündlich verhandelt.
I. Mahnverfahren |
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1. |
0,5-Verfahrensgebühr, Nr. 3307 VV |
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228,00 EUR |
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(Wert: 7.500,00 EUR) |
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2. |
Postentgeltpauschale, Nr. 7002 VV |
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20,00 EUR |
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Zwischensumme |
248,00 EUR |
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3. |
19 % Umsatzsteuer, Nr. 7008 VV |
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47,12 EUR |
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Gesamt |
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295,12 EUR |
II. Streitiges Verfahren |
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1. |
1,3-Verfahrensgebühr, Nr. 3100 VV |
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592,80 EUR |
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(Wert: 7.500,00 EUR) |
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2. |
anzurechnen gem. Anm. zu Nr. 3305 VV, |
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– 456,00 EUR |
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0,5 aus 7.500,00 EUR |
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3. |
1,2-Terminsgebühr, Nr. 3104 VV |
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547,20 EUR |
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(Wert: 7.500,00 EUR) |
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4. |
Postentgeltpauschale, Nr. 7002 VV |
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20,00 EUR |
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Zwischensumme |
704,00 EUR |
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5. |
19 % Umsatzsteuer, Nr. 7008 VV |
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133,76 EUR |
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Gesamt |
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837,76 EUR |
Anrechnung auch hier, nur soweit die Werte sich decken
Hat das nachfolgende gerichtliche Verfahren einen höheren Wert, so bleibt es auch hier bei der vollen Anrechnung der Verfahrensgebühr.
Hat das nachfolgende gerichtliche Verfahren dagegen einen geringeren Wert, dann ist wiederum nur aus dem geringeren Wert anzurechnen, der in das streitige Verfahren übergeht (analog Vorbem. 3 Abs. 4 S. 5 VV).
Beispiel: Geringerer Wert im streitigen Verfahren
Gegen den Mandanten ist ein Mahnbescheid i.H.v. 3.000,00 EUR ergangen. Er beauftragt seinen Anwalt mit der Vertretung. Der Anwalt rät, 1.000,00 EUR zu zahlen und im Übrigen Widerspruch einzulegen, was dann auch veranlasst wird. Das streitige Verfahren erledigt sich ohne einen Termin.
Angerechnet wird die Verfahrensgebühr nur, soweit sie aus einem Wert von 2.000,00 EUR angefallen wäre.
I. Mahnverfahren |
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1. |
0,5-Verfahrensgebühr, Nr. 3307 VV |
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100,50 EUR |
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(Wert: 3.000,00 EUR) |
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2. |
Postentgeltpauschale, Nr. 7002 VV |
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20,00 EUR |
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Zwischensumme |
120,50 EUR |
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3. |
19 % Umsatzsteuer, Nr. 7008 VV |
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22,90 EUR |
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Gesamt |
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143,40 EUR |
II. Streitiges Verfahren |
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1. |
1,3-Verfahrensgebühr, Nr. 3100 VV |
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195,00 EUR |
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(Wert: 2.000,00 EUR) |
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2. |
anzurechnen gem. Anm. zu Nr. 3307 VV, |
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– 75,00 EUR |
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0,5 aus 2.000,00 EUR |
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3. |
Postentgeltpauschale, Nr. 7002 VV |
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20,00 EUR |
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Zwischensumme |
140,00 EUR |
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4. |
19 % Umsatzsteuer, Nr. 7008 VV |
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26,60 EUR |
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Gesamt |
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166,60 EUR |
Auch der Antragsgegnervertreter kann eine Terminsgebühr verdienen. Für ihn gilt die gleiche Anrechnung wie für den Antragsgegner, da das Mahnverfahren nur hinsichtlich der Verfahrensgebühr, nicht aber hinsichtlich der Terminsgebühr nach der Parteirolle des Vertretenden unterscheidet.