Von Thierry Urwyler, Jérôme Endrass, Henning Hachtel, Marc Graf. 1. Aufl., 2022. Verlag Helbing Lichtenhahn, Basel. 1.189 S., 284,00 EUR

Im Strafverfahren treffen drei Wissenschaften, welche mit unterschiedlichen Methoden, Strategien und Wortschöpfungen ausgestattet sind, aufeinander. Die Autoren unternehmen – gelungen – den Versuch, für Studierende, Fachpersonen und Interessierte das jeweilige Fachgebiet so zu erklären, dass Missverständnisse und Rollenkonflikte ausgehebelt werden. Sowohl therapeutische als auch rechtsrelevante Begutachtungen werden verständlich und zielgerichtet aufgezeigt. Der Wille, die jeweils andere Wissenschaft im Ansatz zu verstehen, ist sicherlich oft da, allerdings ist häufig ein konstanter Dialog mit Fachpersonen der jeweils anderen Wissenschaft im laufenden Prozess nicht möglich. Das Werk geht mit Bedacht und doch punktgenau an diese Aufgabe. Es dient sowohl als Nachschlagewerk, als auch als Orientierungshilfe und sollte als eine Pflichtlektüre für alle im Strafrecht Entscheidungen treffende Juristen*innen sein. Inhalt, Literaturhinweise und Gliederung erleichtern die Suche und garantieren ein Nachschlagewerk von der Risikoeinschätzung bis hin zur Resozialisierung. Schnell wird klar, dass es ich hier um kein Standard- sondern um ein herausragendes Meisterwerk in wissenschaftlicher Hinsicht handelt. Ein interdisziplinärer Dialog findet bewusst statt und vereint damit Wissen in einer großen Tiefe und wissenschaftlichen Betrachtungsweise.

Autor: Norbert Schneider

Rechtsanwalt Norbert Schneider, Neunkirchen

AGS 5/2024, S. IV

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