Entscheidend für die Höhe des Gegenstandswertes ist der Wert des geltend gemachten bzw. abgewehrten Anspruchs, nicht etwa nur der Wert des letztlich zuerkannten Anspruchs.[11]

Über § 23 Abs. 1 S. 1 RVG gelten grds. die Wertvorschriften des GKG, wie z.B. § 42 Abs. 3 GKG bei Geldrenten. Über § 48 GKG gilt daher auch § 3 ZPO.[12] Dies dürfte auch gelten, wenn eine Gerichtsgebühr nach Nr. 3700 GKG KV nicht anfällt, weil dem geltend gemachten Anspruch nicht stattgegeben worden ist (vgl. auch § 23 Abs. 1 S. 3 RVG). Werden in einem Adhäsionsverfahren Ansprüche des gewerblichen Rechtsschutzes geltend gemacht, ist § 48 GKG anzuwenden.[13]

[11] Vgl. die Anm. zu Nr. 3700 GKG KV; AnwK RVG/N. Schneider, 9 Aufl., 2021, VV 4143–4144 Rn 26 ff.; BGHZ 182, 92 = NJW 2009, 2682 = StRR 2009, 385 m.w.N. zur vom BGH abgelehnten a.A.; BGH AGS 2023, 39 = StraFo 2023, 35 = NStZ-RR 2023, 31= JurBüro 2023, 143; KG StraFo 2009, 306 m.w.N. für Vergleich über ein zunächst höher beziffertes Schmerzensgeld; KG AGS 2014, 21; OLG Celle AGS 2015, 72 = RVGreport 2015, 155 = Nds.Rpfl 2015, 157; OLG Karlsruhe NStZ-RR 2011, 390; vgl. aber BGH, Beschl. v. 27.4.2010 – 5 StR 148/10.
[12] KG StraFo 2009, 306 306 = RVGreport 2011, 436 = AGS 2012, 67; OLG Hamm AGS 2003, 320 m. zust. Anm. Hansens.
[13] Wegen der Einzelheiten OLG Hamm RVGreport 2013, 31 m.w.N.

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