Ob hier tatsächlich die Grundsätze des notwendigen Anwaltswechsels greifen, erscheint fraglich, da der Anwalt nicht im Verfahrensabschnitt gewechselt wurde, sondern nach Abschluss der Instanz.

So hat der BGH[1] bei einem Anwaltswechsel zwischen selbstständigem Beweisverfahren und Hauptsacheverfahren beide Verfahrensgebühren für erstattungsfähig angesehen, obwohl auch hier bei demselben Anwalt die Verfahrensgebühr anzurechnen gewesen wäre (Vorbem. 3 Abs. 5 VV).

Ebenso ist der BGH[2] der Auffassung, dass die Kosten einer gesonderten Beauftragung für die vorgerichtliche Tätigkeit und den nachfolgenden Rechtsstreit erstattungsfähig sind, obwohl auch hier bei demselben Anwalt die Geschäftsgebühr hälftig auf die Verfahrensgebühr anzurechnen ist (Vorbem. 3 Abs. 4 VV).

Norbert Schneider

AGS 10/2015, S. 492 - 493

[1] AGS 2014, 538 = NJW 2014, 3518 = MDR 2014, 1293 = NZM 2014, 795 = ZfBR 2014, 760 = BauR 2014, 2129 = GE 2014, 1593 = Rpfleger 2015, 114 = ZfIR 2014, 755 = MietRB 2014, 327 = MietRB 2014, 328 = NJW-Spezial 2014, 686 =JurBüro2014, 640 = RVGprof. 2015, 57.
[2] AGS 2010, 52 = MDR 2010, 293 = DAR 2010, 177 = Rpfleger 2010, 240 = zfs 2010, 220 = JurBüro 2010, 190 = RVGprof. 2010, 37 = FamRZ 2010, 370 = RVGreport 2010, 109 = BRAK-Mitt 2010, 83 = AnwBl 2010, 295.

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