Die Entscheidung ist zutreffend. Der BGH hat mehrfachen klargestellt, dass die Reisekosten eines Anwalts außerhalb des Gerichtsbezirks, dessen Hinzuziehung für sich genommen nicht notwendig war, jedenfalls bis zur höchstmöglichen Entfernung innerhalb des Gerichtsbezirks erstattungsfähig sind.[1] Der Gerichtsbezirk ist dabei im Kontext zur jeweiligen Streitigkeit zu sehen. Ist – wie hier – ein Gericht auch für andere Gerichtsbezirke zuständig (also hier auch für die LG-Bezirke Arnsberg, Bielefeld, Bochum, Detmold. Dortmund, Essen, Hagen, Münster, Paderborn und Siegen), dann ist auf die höchstmögliche Entfernung innerhalb dieser Gerichtsbezirke abzustellen. Solche Konzentrationen kommen zum Teil auch in anderen Rechtsgebieten vor. So sind in einigen Ländern einem Familiengericht mehrere Amtsgerichtsbezirke zu geordnet. Auch dann ist auf die höchstmögliche Entfernung innerhalb sämtlicher Gerichtsbezirke abzustellen.

Rechtsanwalt Norbert Schneider

AGS 11/2019, S. 535

[1] AGS 2018, 319 = NJW 2018, 2572 = MDR 2018, 1022 = zfs 2018, 524 = Rpfleger 2018, 568 = JurBüro 2018, 588 = BRAK-Mitt 2018, 261 = NZFam 2018, 708 = NJW-Spezial 2018, 507 = RVGreport 2018, 341 = AnwBl 2018, 492 = RVGprof. 2018, 145 = ErbR 2018, 499 = FamRZ 2018, 1531 = ErbR 2018, 664; AGS 2019, 42 = AnwBl 2019, 109 = MDR 2019, 251 = NJW 2019, 681 = FamRZ 2019, 467 = JurBüro 2019, 90 = Rpfleger 2019, 225 = NJW-Spezial 2019, 59 = FF 2019, 87 = RVGreport 2019, 106 = MDR 2019, 402 = BRAK-Mitt 2019, 89.

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