Die statthafte sowie form- und fristgerecht eingelegte und begründete, somit zulässige Berufung hat in der Sache teilweise Erfolg.
I. Das LG hat zu Unrecht einen Anspruch des Klägers auf vorgerichtliche Anwaltskosten in Höhe von 337,33 EUR nebst Zinsen verneint.
1. Die Rechtsanwaltskosten können wie bereits angefallene Sachverständigenkosten oder geschätzte Reparaturkosten im Schadensersatzprozess geltend gemacht werden. Der Geschädigte muss sich nicht auf einen Freistellungsanspruch verweisen lassen. Dem kann nicht entgegengehalten werden, dass in dem Fall, dass das Gericht nur einen Teil der Ansprüche für gerechtfertigt hält und sich die geltend gemachten vorprozessualen Anwaltskosten sonach als übersetzt erweisen, der Schadensersatzgläubiger mangels entsprechender Rechnungsstellung die Anwaltsgebühren nicht zu entrichten habe und es deshalb an einem ersatzfähigen Schaden fehle. Die Rechnungsstellung nach § 10 Abs. 1 RVG betrifft (nur) die Einforderbarkeit der Vergütung im Verhältnis zum Mandanten des Anwalts (Schneider, RVG, 3. Aufl. 2006, § 10 Rn 1). Sie bedeutet, wie sich aus § 10 Abs. 3 RVG zwingend ergibt, nicht etwa, dass der Anwalt überhaupt keinen materiell-rechtlichen Anspruch hat – dieser entsteht mit dem ersten Tätigwerden des Anwalts und wird gem. § 8 Abs. 1 S. 1 RVG mit Erledigung des Auftrags bzw. Beendigung der Angelegenheit fällig (vgl. auch Schneider a.a.O.; Hartmann, KostG, 39. Aufl. 2009, § 10 RVG Rn 1). § 10 Abs. 1 RVG gilt nicht im Bereich des materiell-rechtlichen Kostenerstattungsanspruchs (BGH NJW 2011, 2509 [2511 unter Rn 18]; Schneider a.a.O. § 10 Rn 11; a.A. LG Bonn AGS 2006, 19 [insoweit in NJW 2005, 1873 = NZV 2005, 583 nicht abgedruckt]; offen gelassen von AG Düsseldorf AGS 2004, 191). Weiter ist zu bedenken, dass bei Zugrundelegung der gegenteiligen Ansicht der Schadensersatzgläubiger einen Befreiungsanspruch gegen den Schädiger hätte (vgl. BGH NJW 1970, 1122 [1123]; BGH NJW 2011, 2509 [2511 unter Rn 18]; AG Düsseldorf AGS 2004, 191; AG Karlsruhe NZV 2005, 326 = SP 2005, 144 = zfs 2005, 309 = AGS 2005, 253 = JurBüro 2005, 194), worauf ihn das Gericht nach § 139 Abs. 1 S. 2 ZPO hinweisen müsste, um ihm die Möglichkeit der Klageumstellung nach § 264 Nr. 3 ZPO (vgl. RGZ 139, 315 [322]; BGH NJW 1959, 886 [887]; 1994, 944 = MDR 1994, 1145; OLG Stuttgart MDR 2011, 1258 f.) zu eröffnen.
2. Anspruchsteller bezüglich der vorgerichtlichen Anwaltskosten ist der geschädigte Unfallbeteiligte. Nach § 249 Abs. 1, Abs. 2 S. 1 BGB sind daher nur diejenigen adäquat verursachten Rechtsverfolgungskosten in Form vorprozessualer Anwaltskosten zu ersetzen, die aus Sicht des Schadensersatzgläubigers zur Wahrnehmung und Durchsetzung seiner Rechte erforderlich und zweckmäßig waren (BGHZ 30, 154 [157 f.] = NJW 1959, 1631; 39, 73 [74] = NJW 1963, 640; 127, 348; BGH NJW 1970, 1122; 1986, 2243 [2245]; 2004, 444 [446]; 2006, 1065 = DAR 2006, 386; KG VRS 106 [2004] 356 [357 f.]; Senat AnwBl 2006, 768 f. = OLGR 2007, 499 = RVGreport 2006, 467 m. Anm. Hansens = JurBüro 2006, 634 = zfs 2007, 48 m. insoweit zust. Anm. Hansens = VersR 2007, 267 = NZV 2007, 211; Urt. v. 13.11.2009 – 10 U 3258/09; Urt. v. 4.3.2011 – 10 U 4408/10; OLG Hamm NZV 2008, 521; LG Bonn AGS 2006, 19 = NJW 2005, 1873 [1874] = NZV 2005, 583 [585]; Nixdorf VersR 1995, 257 ff.; Hentschel, Straßenverkehrsrecht, 39. Aufl. 2009, § 12 StVG Rn 50 m.w.Nachw.; Bamberger/Roth/Schubert, BGB, 2. Aufl. 2007, § 249 Rn 74; Palandt/Grüneberg, BGB, 72. Aufl. 2013, § 249 Rn 57 m.w.Nachw.).
Daraus folgt, dass Anwaltskosten aus Forderungen, die nach dem Urteil nicht begründet waren und Anwaltskosten, die dadurch entstehen, dass der Anwalt seine Forderung vorgerichtlicher Anwaltskosten willkürlich aufspaltet, um damit in den Genuss von Progressionsvorteilen oder mehrfachem Ansatz der Postpauschale zu kommen, nicht vom Schädiger erstattet werden müssen.
Der mehrfach gestellte Antrag des Klägers auf Erholung eines Gutachtens der Anwaltskammer ist zurückzuweisen. Das Gericht muss gem. § 14 Abs. 2 RVG ein Gutachten der Rechtsanwaltskammer nur dann einholen, wenn das Verfahren einen Rechtsstreit zwischen dem Anwalt und seinem Mandanten betrifft. Die Einholung des Gutachtens ist hingegen nicht vorgeschrieben, wenn das Verfahren einen Streit zwischen dem Mandanten und seiner Rechtsschutzversicherung betrifft oder es sich um einen Rechtsstreit zwischen dem Geschädigten und dem Schädiger bzw. dessen Haftpflichtversicherung handelt (OLG Hamm zfs 1992, 23; OLG Düsseldorf NJW 2008, 1964 = MDR 2008, 1209 = OLGR 2008, 514 = SP 2008, 328 = NZV 2008, 460 = DAR 2008, 521; AG Aachen SP 2005, 210 = AGS 2005, 107 = JurBüro 2005, 192; AG Nürnberg VA 2005, 37 = RVGreport 2005, 192-193 [jew. red. Leitsatz]; Schneider, MDR 2002, 1295; ebenso ganz allgemein BVerwG RVGreport 2006, 21; NJW 2006, 247; BSG MDR 1984, 524 = AnwBl 1984, 565; zfs 2009, 405; AGS 2010, 373 ff. [insoweit in zfs 2010, 463 ff. nicht abgedruckt]; BFH RVGreport 2006, 20).
3. Der Gegenstandswert bestimmt sich nach den dem U...