II. Die Nichtzulassungsbeschwerde ist unzulässig, weil der Wert der mit der Revision geltend zu machenden Beschwer 20.000,00 EUR nicht übersteigt (§ 26 Nr. 8 EGZPO).
1. Für die Wertgrenze der Nichtzulassungsbeschwerde nach § 26 Nr. 8 EGZPO ist der Wert des Beschwerdegegenstands aus dem beabsichtigten Revisionsverfahren maßgebend, wobei die Wertberechnung nach den allgemeinen Grundsätzen der §§ 3 ff. ZPO vorzunehmen ist (BGH, Beschl. v. 24.10.2007 – IV ZR 99/07, juris Rn 5). Entgegen der Auffassung der Klägerin ist für die Bestimmung ihrer Beschwer nicht der Grundstückswert maßgeblich. Der Wert des Streites um die Löschung einer Grundschuld folgt vielmehr i.d.R. dem Nennbetrag des eingetragenen Rechts, gleichviel ob für die Wertbestimmung § 3 oder § 6 ZPO herangezogen wird (BGH, Urt. v. 19.1.2006 – IX ZR 232/04, NJW 2006, 1286 Rn 4, insoweit nicht abgedr. in BGHZ 166, 74; Beschl. v. 24.10.2007 – IV ZR 99/07, juris Rn 6). Der Nennbetrag der Grundschuld beträgt hier 20.000,00 EUR und übersteigt damit nicht die Wertgrenze des § 26 Nr. 8 EGZPO.
2. Der Umstand, dass die Frage der Verjährbarkeit des gesetzlichen Anspruchs des Eigentümers aus § 1169 BGB (hier i.V.m. § 1192 Abs. 1 BGB) umstritten und höchstrichterlich nicht geklärt ist (vgl. nur Otte, DNotZ 2011, 897; MüKo-BGB/Lieder, Band 7, 7. Aufl., 2017, § 1169 Rn 11, jeweils m.w.N.), ändert nichts daran, dass die Nichtzulassungsbeschwerde wegen Nichtüberschreitens der Wertgrenze des § 26 Nr. 8 EGZPO unzulässig ist.
III. Der Streitwert für das Verfahren der Nichtzulassungsbeschwerde beträgt entsprechend dem Nennbetrag der Grundschuld 20.000,00 EUR.
Allerdings wird die Frage, wie der Streitwert einer Klage auf Löschung einer nicht mehr valutierten Grundschuld zu bemessen ist, uneinheitlich beantwortet. Teilweise wird die Auffassung vertreten, dass lediglich ein Bruchteil des Nennbetrags der Grundschuld anzusetzen sei, da es nur um die Beseitigung einer formell noch bestehenden grundbuchmäßigen Position gehe (OLG Stuttgart MDR 2010, 778; OLG Nürnberg MDR 2009, 217; OLG Frankfurt OLGR 2008, 321; OLG Rostock OLGR 2009, 969, 970; OLG Celle MDR 2005, 1196; Zöller/Herget, ZPO, 31. Aufl., 2015, § 3 Rn 16 Stichwort "Löschung"; Krüger/Rauscher, MüKo-ZPO/Wöstmann, 5. Aufl., 2016, § 6 Rn 18; Wieczorek/Schütze/Kruis, ZPO, 4. Aufl., 2015 § 3 Stichwort "Löschung"; Thomas/Putzo/Hüßtege, ZPO, 37. Aufl., 2016, § 3 Rn 99; N. Schneider, in: Schneider/Herget, Streitwert-Kommentar, 14. Aufl., 2015 Rn 3548 ff.; offen gelassen BGH, Beschl. v. 12.3.2013 – II ZR 214/10, juris Rn 4; BVerfG, NJW-RR 2000, 946, 947; vgl. auch Senat, Beschl. v. 15.4.2010 – V ZR 182/09, juris Rn 5). Nach a.A. ist auch bei einer nicht valutierten Grundschuld deren eingetragener Nennwert maßgeblich, da es wirtschaftlich um die Befreiung von der vollen Eintragung gehe (OLG Düsseldorf MDR 1999, 506, 507; OLG Saarbrücken MDR 2001, 897; Stein/Jonas/Roth, ZPO, 23. Aufl., 2014, § 6 Rn 36; Musielak/Voit/Heinrich, ZPO, 13. Aufl., 2016, § 3 Rn 31; Baumbach/Lauterbach/Albers/Hartmann, ZPO, 75. Aufl., 2017, § 6 R. 14; Hartmann, KostG, 47. Aufl., 2017, § 48 GKG Anh. I (§ 6 ZPO) Rn 14). Richtigerweise bemisst sich der Streitwert einer Klage auf Zustimmung zur Löschung einer Grundschuld grundsätzlich auch dann nach dem eingetragenen Nennwert, wenn die Grundschuld nicht mehr valutiert; denn sowohl bei einem Verkauf als auch bei einer möglichen Beleihung wirkt sich die dingliche Belastung des Grundbesitzes im Regelfall in voller Höhe des Nennwertes zum Nachteil des Eigentümers aus (vgl. OLG Düsseldorf MDR 1999, 506, 507).
AGS 7/2017, S. 333 - 334