Entscheidungsstichwort (Thema)

Sachurteilsvoraussetzungen für Entschädigungsanspruch aus enteignungsgleichem Eingriff durch Denkmalschutz und für Entschädigungsanspruch gemäß Hamburger Denkmalschutzgesetz

 

Leitsatz (redaktionell)

1. Der Eigentümer, der die aus seiner Sicht rechtswidrige Unterschutzstellung eines Gebäudes als Denkmal hinnimmt und von den sich ihm bietenden Möglichkeiten des Primärrechtsschutzes keinen Gebrauch macht, kann in einem nachfolgenden Zivilprozeß grundsätzlich keine Entschädigung nach dem richterrechtlichen Rechtsinstitut des enteignungsgleichen Eingriffs verlangen (Ergänzung BGH, 1984-01-26, III ZR 216/82, BGHZ 90, 17).

2. Der Entschädigungsanspruch gemäß § 22 Abs 1 des Hamburgischen Denkmalschutzgesetzes (juris: DSchG HA) ist vor der Enteignungsbehörde geltend zu machen und gegebenenfalls im gerichtlichen Verfahren nach dem Baugesetzbuch weiterzuverfolgen.

 

Orientierungssatz

Zitierung zur Geltendmachung des Entschädigungsanspruchs gemäß Hamburgischem Denkmalschutzgesetz: vergleiche BGH, 1975-12-18, III ZR 128/72, LM Nr 6 zu § 18 BBauG.

 

Normenkette

GG Art. 14 Abs. 1 S. 2, Abs. 3; DSchG HA § 22 Abs. 1, § 24; EnteigG HA § 7 Fassung: 1980-11-11, § 9 Fassung: 1980-11-11

 

Verfahrensgang

OLG Hamburg (Entscheidung vom 29.04.1988; Aktenzeichen 1 U 127/87)

LG Hamburg (Entscheidung vom 14.08.1987; Aktenzeichen 3 O 308/86)

BVerfG (Aktenzeichen 1 BvR 165/90)

 

Nachgehend

BVerfG (Beschluss vom 02.12.1999; Aktenzeichen 1 BvR 165/90)

 

Fundstellen

Haufe-Index 542234

BGHZ, 12

NJW 1990, 898

BRS 1993, 452

BRS 1993, 526

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