Mittlerweile gibt es auch eine Reihe von Online-Anbietern, die sich auf Dienstleistungen rund um die digitale Nachlassverwaltung spezialisiert haben.
Im Wesentlichen bieten diese Dienste die verschlüsselte Speicherung Ihrer Daten an und informieren im Todesfall die von Ihnen benannten Zugriffsberechtigten oder Erben. Diese erhalten dann Zugang zu den Daten. Bekannte Anbieter derartiger Dienstleistungen sind etwa:
Die Mechanismen, durch die der Zugriff auf die hinterlegten Daten möglich wird, unterscheiden sich bei den Anbietern.
Abb. 5: Über Dienste wie SecureSafe können Sie Ihre Daten Erben zugänglich machen.
Bei SecureSafe bestimmen Sie eine Vertrauensperson, die diesen Vorgang auslösen kann. Als zusätzliche Sicherheitsoption gibt es hier eine Sperrfrist, die zwischen der Aktivierung und der tatsächlichen Freigabe der Daten eingehalten wird. Sollte die Datenvererbung also missbräuchlich oder fahrlässig ausgelöst worden sein, werden Sie darüber informiert und können den Vorgang noch stoppen. SecureSafe ist auch als sicherer Online-Speicher für alle möglichen Daten geeignet und hat auch spezielle Angebote für Firmen im Programm.
Bei Deathswitch geht es ausschließlich um die Benachrichtigung von Vertrauenspersonen in Sterbe- oder Notfällen. Dabei setzt man auf eine regelmäßige Kontaktaufnahme, bei der Sie die Zeitabstände festlegen. Reagieren Sie auf wiederholte Kontaktversuche nicht, geht das System davon aus, dass Sie verstorben oder aus anderen schwerwiegenden Gründe nicht mehr in der Lage sind zu antworten, und benachrichtigt automatisch die angegebenen Personen per E-Mail. In der kostenfreien Basisversion können Sie nur eine einfache E-Mail an einen einzigen Adressaten verschicken, in der Bezahlversion sind bis zu 30 Benachrichtigungs-Mails möglich, die auch Dateianhänge enthalten können.
Abb. 6: Netarius bietet einige Dienste rund um das digitale Vermächtnis.
Netarius bietet ein breites Spektrum an Dienstleistungen an, benötigt aber in jedem Fall eine Kopie der Sterbeurkunde, um tätig zu werden und die von Ihnen vorgegebenen Aktionen auszuführen. Sie müssen also einer Vertrauensperson den Hinweis geben, dass sie sich an diesen Dienst wenden muss, oder einen Hinweis darauf Ihren wichtigen Unterlagen hinzufügen, damit die Kontaktaufnahme möglich wird.
Bei der Nutzung dieser Speicherdienste müssen Sie natürlich auf die Integrität und auch die Kompetenz der Anbieter vertrauen, wenn Sie Ihre Passwörter zu sämtlichen Online-Konten hinterlegen. Die Datenbanken dieser Anbieter sind jedenfalls ein interessantes Ziel für Hacker aller Art. Außerdem ist es bei diesen Diensten längst nicht sichergestellt, dass sie auch noch in etlichen Jahren oder vielleicht sogar Jahrzehnten existieren, wenn der Notfall dann eintritt. Und grundsätzlich vertrauen müssen Sie den Anbietern ohnehin.