Entscheidungsstichwort (Thema)
Rechtsmittel. Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik. Restriktive Maßnahmen gegen die Islamische Republik Iran. Einfrieren von Geldern und wirtschaftlichen Ressourcen. Nichtigerklärung einer Aufnahme durch das Gericht der Europäischen Union. Änderung der Kriterien für die Aufnahme in eine Liste der Personen und Einrichtungen, deren Vermögenswerte eingefroren werden. Erneute Aufnahme. Beweise, die sich auf die Zeit vor der ersten Aufnahme beziehen. Tatsachen, die vor der ersten Aufnahme bekannt waren. Rechtskraft. Umfang. Rechtssicherheit. Vertrauensschutz. Grundsatz ne bis in idem. Effektiver gerichtlicher Rechtsschutz
Beteiligte
Islamic Republic of Iran Shipping Lines u.a. / Rat |
Islamic Republic of Iran Shipping Lines |
Hafize Darya Shipping Lines (HDSL) |
Qeshm Marine Services & Engineering Co |
Safiran Payam Darya Shipping Lines |
Marine Information Technology Development Co |
Rahbaran Omid Darya Ship Management Co |
Hoopad Darya Shipping Agency |
Valfajr 8th Shipping Line Co |
Rat der Europäischen Union |
Tenor
1. Das Rechtsmittel wird zurückgewiesen.
2. Die Islamic Republic of Iran Shipping Lines, die Hafize Darya Shipping Lines (HDSL), die Khazar Shipping Lines, die IRISL Europe GmbH, die Qeshm Marine Services & Engineering Co., die Irano Misr Shipping Co., die Safiran Payam Darya Shipping Lines, die Marine Information Technology Development Co., die Rahbaran Omid Darya Ship Management Co., die Hoopad Darya Shipping Agency und die Valfajr 8th Shipping Line Co. tragen neben ihren eigenen Kosten die Kosten des Rates der Europäischen Union.
3. Die Europäische Kommission trägt ihre eigenen Kosten.
Tatbestand
In der Rechtssache
betreffend ein Rechtsmittel nach Art. 56 der Satzung des Gerichtshofs der Europäischen Union, eingelegt am 27. April 2017,
Islamic Republic of Iran Shipping Lines mit Sitz in Teheran (Iran),
Hafize Darya Shipping Lines (HDSL) mit Sitz in Teheran,
Khazar Shipping Lines mit Sitz in Anzali Free Zone (Iran),
IRISL Europe GmbH mit Sitz in Hamburg (Deutschland),
Qeshm Marine Services & Engineering Co., vormals IRISL Marine Services and Engineering Co., mit Sitz in Qeshm (Iran),
Irano Misr Shipping Co. mit Sitz in Alexandria (Ägypten),
Safiran Payam Darya Shipping Lines mit Sitz in Teheran,
Marine Information Technology Development Co., vormals Shipping Computer Services Co., mit Sitz in Teheran,
Rahbaran Omid Darya Ship Management Co., auch bekannt als Soroush Sarzamin Asatir, mit Sitz in Teheran,
Hoopad Darya Shipping Agency, vormals South Way Shipping Agency Co. Ltd, mit Sitz in Teheran,
Valfajr 8th Shipping Line Co. mit Sitz in Teheran,
Prozessbevollmächtigte: M. Lester, QC, und M. Taher, Solicitor,
Rechtsmittelführerinnen,
andere Parteien des Verfahrens:
Rat der Europäischen Union, vertreten durch J. Kneale und M. Bishop als Bevollmächtigte,
Beklagter im ersten Rechtszug,
unterstützt durch:
Europäische Kommission, vertreten durch D. Gauci und T. Scharf als Bevollmächtigte,
Streithelferin im ersten Rechtszug (T-87/14),
erlässt
DER GERICHTSHOF (Vierte Kammer)
unter Mitwirkung des Präsidenten des Gerichtshofs K. Lenaerts in Wahrnehmung der Aufgaben des Präsidenten der Vierten Kammer sowie der Richter T. von Danwitz (Berichterstatter), C. Lycourgos, E. Juhász und C. Vajda,
Generalanwältin: E. Sharpston,
Kanzler: A. Calot Escobar,
aufgrund des schriftlichen Verfahrens,
nach Anhörung der Schlussanträge der Generalanwältin in der Sitzung vom 13. September 2018
folgendes
Urteil
Entscheidungsgründe
Rz. 1
Mit ihrem Rechtsmittel beantragen die Islamic Republic of Iran Shipping Lines (im Folgenden: IRISL), die Hafize Darya Shipping Lines (HDSL), die Khazar Shipping Lines, die IRISL Europe GmbH, die Qeshm Marine Services & Engineering Co. (vormals IRISL Marine Services and Engineering Co.), die Irano Misr Shipping Co., die Safiran Payam Darya Shipping Lines, die Marine Information Technology Development Co. (vormals Shipping Computer Services Co.), die Rahbaran Omid Darya Ship Management Co. (auch bekannt als Soroush Sarzamin Asatir), die Hoopad Darya Shipping Agency (vormals South Way Shipping Agency Co. Ltd) und die Valfajr 8th Shipping Line Co. die Aufhebung des Urteils des Gerichts der Europäischen Union vom 17. Februar 2017, Islamic Republic of Iran Shipping Lines u. a./Rat (T-14/14 und T-87/14, im Folgenden: angefochtenes Urteil, EU:T:2017:102), mit dem das Gericht ihre Anträge zurückgewiesen hat, die
- in der Rechtssache T-14/14 auf die Nichtigerklärung des Beschlusses 2013/497/GASP des Rates vom 10. Oktober 2013 zur Änderung des Beschlusses 2010/413/GASP über restriktive Maßnahmen gegen Iran (ABl. 2013, L 272, S. 46) sowie der Verordnung (EU) Nr. 971/2013 des Rates vom 10. Oktober 2013 zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 267/2012 über restriktive Maßnahmen gegen Iran (ABl. 2013, L 272, S. 1), soweit diese Rechtsakte sie betreffen (im Folgenden: streitige Handlungen vom Oktober 2013), und
- in der Rechtssache T-87/14 auf die Feststellung der Unanwendba...