FF 02/2008, Bericht: 10 Jahre Saas Fee

Vom 26.8. bis zum 1.9.2007 trafen sich alle "Fans" von Saas Fee, dem Versorgungsausgleich und natürlich von Rainer Glockner zum 10. Mal in Folge zur traditionellen Fortbildungsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft für Familienrecht in besonders schöner Umgebung – und damit sind sowohl die beeindruckend hohen Berge um Saas Fee als auch der Ort selbst, aber vor allem auch das Tagungshotel gemeint. Wir wurden am ersten Abend vom Gemeindepräsidenten begrüßt, der sich sichtlich freute, dass die Fortbildung in seinem Ort zur Tradition geworden ist.

Die ersten zwei Tage beschäftigte Rechtsanwalt Jochem Schausten, Krefeld, die Teilnehmer mit den Fragen von Befristung und Begrenzung des Ehegattenunterhalts, noch im Lichte kommender Reformen, aber ohne genaue Kenntnis dessen, was wirklich kommen wird. Im Anschluss hielt er noch einen zweiten Vortrag zum Thema "Elternunterhalt", der ebenfalls auf großes Interesse stieß.

Leider war das Wetter nicht so, wie die Teilnehmer sich dies für ihre Unternehmungen während der Pausen und am fortbildungsfreien Vormittag gewünscht hätten. Es regnete, leider auch mehrere Tage hintereinander. Dem halfen die Kollegin und der Kollege von der Schweizer Rentenversicherungsanstalt am Mittwochnachmittag durch eine Darstellung der Grundlagen und Regeln des schweizerischen Rentenausgleichs ab.

An einem gemeinsamen Abend konnten wir einen Vortrag von Eddy Steiner über das Wallis genießen, um uns dann in den folgenden Tagen dem Vortrag von Rechtsanwalt Jörn Hauß zum Thema "Der Versorgungsausgleich im familienrechtlichen Ausgleichssystem, symbiotische und parasitäre Beziehungen zwischen den Ausgleichssystemen" zu widmen. Damit war die Wechselwirkung zwischen Versorgungsausgleich, Zugewinnausgleich und Unterhalt gemeint. Am Freitag servierte Rainer Glockner seine berühmten Fälle aus der Praxis, und wir machten uns mit rauchenden Köpfen an den Versuch, Fehler von erteilten Auskünften, gerichtlichen Anfragen, Versorgungsausgleichsberechnungen und eingeholten Sachverständigengutachten herauszufinden.

Auch die 10. Fortbildung war ein großer Erfolg, was am letzten Abend gemeinsam gebührend gefeiert wurde. Das Seminar zeichnet sich durch eine spezifische Besonderheit aus: Es vereint Kolleginnen und Kollegen, die sich sportlich auf die Berglandschaft "spezialisiert" haben, also auf Wandern, Mountainbike fahren, Klettern etc. Sie kommen außerdem, weil sie sich in Fragen des Versorgungsausgleichs fortbilden und miteinander diskutieren möchten. Um es aber deutlich zu sagen: Wie bei den Fortbildungen in Warth und in Griechenland ist auch Saas Fee keineswegs ein "closed shop". Diejenigen, die in jedem Jahr dorthin kommen, garantieren die Kontinuität für die Gruppe und die Weitergabe lohnender Ausflugsziele in der Umgebung, die neu Hinzukommenden sind schnell integriert und mit großem Interesse und Begeisterung dabei.

Im nächsten Jahr wird die Reform des Versorgungsausgleichs bereits so weit fortgeschritten sein, dass das Thema für jeden Familienanwalt von allergrößter Bedeutung sein wird, so dass ich vermute, wir werden uns vor Anmeldungen kaum retten können. Die Reform wird natürlich im Mittelpunkt der nächsten Fortbildung in Saas Fee stehen, die vom 7.–14.9.2008 zum 11. Mal stattfinden wird.

Ingeborg Rakete-Dombek, Berlin