Während der Herbsttagung in Weimar Ende November 2015 ist Prof. Diederichsen feierlich verabschiedet worden. Ihm ist ein Bildband der Arbeitsgemeinschaft überreicht worden.

Der Verfasser dieses Beitrags verabschiedete das langjährige Beiratsmitglied mit folgenden Worten: Die Arbeitsgemeinschaft Familienrecht hat allen Grund, zusammen mit der Redaktion der Zeitschrift Forum Familienrecht FF, sich bei Prof. Diederichsen für 16 Jahre aktive Mitarbeit im Beirat zu bedanken. Er hat im Januar 2015 bei der traditionellen Beiratssitzung in Berlin mitgeteilt, er wolle aufhören. Ausschuss und Redaktion haben dann beschlossen, so ganz sang- und klanglos lassen wir Herrn Prof. Diederichsen aber nicht aus dem Amt scheiden. Abschied bei der Herbsttagung hier in Weimar.

Prof. Dr. Diederichsen, RAin Eva Becker, RA Klaus Schnitzler

Die Zeitschrift ist im Mai 1997 auf den Markt gekommen.

Zwei Jahre später haben sich Redaktion und Ausschuss dazu entschlossen, sich einen wissenschaftlichen Beirat zuzulegen.

Neben Dr. Büttner, Fritz Finke und Barbara Dauner-Lieb wurde Prof. Dr. Uwe Diederichsen gefragt, ob er mitmachen wolle. Alle vier waren einverstanden.

Wir hatten uns damals schon etwas bei der Konstruktion des Beirates gedacht, in jedem Fall neben den beiden erfahrenen OLG-Richtern (Büttner und Finke) zwei Professoren dabei haben zu wollen, die Praxis und Wissenschaft in idealer Weise verbinden.

Prof. Diederichsen war durch seine jahrelange herausragende Position als alleiniger Autor des familienrechtlichen Teils des "Palandt" und durch die langjährige Tätigkeit als Richter am OLG Celle (im 2. Hauptamt von 1977 bis 1987) prädestiniert.

Ich bin auch heute noch davon überzeugt, dass wir mit Ihnen, lieber Herr Diederichsen, eine herausragende Persönlichkeit, einen der zwei Päpste im Familienrecht in Deutschland, gefunden haben, der mit den anderen Beiratsmitgliedern eine Bereicherung für unsere Zeitschrift darstellt.

Die erste Sitzung war in Brühl anlässlich des damaligen Familiengerichtstages 1999 (13. DFGT).

Am Rande des DFGT trafen sich der neugegründete Beirat und die Herausgeber, die ja identisch sind mit dem Ausschuss bzw. Vorstand, in dem Restaurant Glaewe in Brühl. Jahrelang trafen sich dann regelmäßig einmal im Jahr der Beirat, die Herausgeber und die Redaktion in Bonn, später dann nach dem Umzug des DAV in Berlin. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass Uwe Diederichsen eine dieser Sitzungen, die in entspannter Atmosphäre stattgefunden haben, versäumt hätte.

Ich danke heute persönlich für die uneingeschränkte Unterstützung der Redaktion, die wir in allen Belangen erfahren durften.

Was schenkt man einem derartigen Mann?

Wir haben uns überlegt, wir stellen alles zusammen, was aus 15/16 Jahren FF noch vorhanden ist, insbesondere auch Bilder aus gemeinsamen Sitzungen und natürlich Vorträge, die Prof. Diederichsen bei uns gehalten hat und die teilweise auch Eingang in die Redaktionsarbeit gefunden haben. Ich erinnere nur an die Veranstaltung des DAV in Berlin zu der Problematik des Elternunterhalts im Jahre 2000. Niemand war so geschickt in der Lage mit Bildern zu arbeiten und uns klarzumachen, wie und was z.B. unter einer "Sandwich-Generation" zu verstehen ist. Ich zitiere:

"Sandwich-Generation: eine Generation, die von oben (ihren Eltern) und von unten (von ihren Kindern), die sie beide auf Unterhalt in Anspruch nehmen, unter Druck gesetzt wird."

Der Vergleich passt nicht so ganz, worauf Diederichsen auch zu Recht hinwies.

"Man fürchtet eher die reißerischen Zähne finanziell überhöhter Inanspruchnahme durch Sozialleistungsträger" (vgl. FF 2000, Sonderheft S. 7–15).

Gleiches gilt im Übrigen für andere Vorträge, "Teilhabegerechtigkeit", "Patchwork-Familie" …, soviel aus dem Nähkästchen der FF für heute.

Herzlichen Dank, lieber Herr Diederichsen.

Autor: Klaus Schnitzler

Klaus Schnitzler

FF 2/2016, S. 68 - 69

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