Christine Martin
Sie haben sicher schon einmal mit dem Gedanken gespielt, eines der Auslandsseminare der Arbeitsgemeinschaft zu besuchen, waren sich aber nicht sicher, was Sie dort erwartet. Ich weiß jetzt mehr, ich war in Griechenland: "Schön, dass Du dabei bist! Wir "Griechen" duzen uns übrigens. Wie heißt Du?" Damit war bereits am Flughafen klar: Auch als Neuling war ich sofort Teil der Gruppe und würde bestimmt nicht alleine gelassen. So sind wir gemeinsam losgeflogen zur einwöchigen Griechenland-Studienreise nach Lesbos. Und das sollten Sie über Pfingsten 2018 unbedingt auch tun!
Warum? Aus drei Gründen: 1. Die Reise ist fachlich bereichernd, 2. einfach idyllisch – nehmen Sie doch Ihren Partner/Ihre Partnerin und Ihre Kinder mit! und 3. die "Griechen" helfen sich jederzeit untereinander – ein besseres Netzwerk können Sie sich gar nicht wünschen. Ich hatte das erzählt bekommen, aber es mitzuerleben und Teil davon zu werden, ist etwas ganz anderes, nämlich ein echtes Geschenk.
Zugegeben, die Reise dauert bis zum Nachmittag, funktioniert aber nahtlos mit einem Flug nach Athen – Anschlussflug nach Lesbos – und eine Dreiviertelstunde Sammeltaxifahrt zum Hotel im Norden der Insel. CP nimmt gerne die Buchung und damit alle Planungsmühe ab.
Angekommen, begrüßt die Seminarteilnehmer pure Idylle. Das Hotel hat genau die richtige Größe für die Gruppe und ist bezaubernd am Meer gelegen mit Blick auf den angrenzenden Hafenort Mythimna, den man zu Fuß in 15 Minuten erreicht. Dass hier vor wenigen Jahren geflüchtete Menschen verzweifelt ankamen, ist kaum noch vorstellbar; nichts deutet im Norden mehr darauf hin. Über dem Ort thront eine Burg, die abends angeleuchtet wird. Dementsprechend Hotelzimmer, Frühstücksterrasse, Swimmingpool mit Blick aufs blaue Meer und das malerische Mythimna. Wer sein eigenes Reich haben will, kann in einem Pavillon auf dem Hotelgelände wohnen. Es ist kein "Luxusschuppen", aber das Hotelteam reißt sich alle Beine aus, um unsere Wünsche zu erfüllen. Kurzum: die perfekte Umgebung für die Seminarwoche.
Das Fachprogramm ist von dem weiten Blick bis zum Horizont geprägt. Es geht vor allem um Zukunftsthemen im Familienrecht und rund um die eigene Kanzlei. Themen, an die man sich im Alltag mangels Zeit nicht gerne traut, wie z.B. Legal Tech, Marketing und Kanzleimanagement, Umgang mit schwierigen Mandanten, Stressbewältigung, Vergütung und, und, und. Unschätzbare Zutat: der direkte Kontakt zu den Referenten und der offene Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen über mehrere Tage hinweg. Die bereichernde Themen- und Referentenwahl haben wir Frau Kollegin Rakete-Dombek und Herrn Kollegen Schwackenberg zu verdanken, die mit Ingrid Groß Begründer waren und tragende Säulen des Seminars sind. Insgesamt umfasst das Seminar 30 Vortragsstunden, davon mindestens 10, dieses Jahr sogar 12 FAO-Stunden.
Der Ablauf lässt genügend Zeit für Erholung: Dafür sorgen schon die gut dreistündige freie Mittagspause und die freien Abende, die man am Swimmingpool oder im Ort verbringen kann. Allein gelassen wird man dabei nie, wenn man es nicht will. In der Mitte der Seminarwoche gibt es zudem einen freien Tag mit Ausflugsprogramm, um gemeinsam den schönen Norden der Insel zu erkunden, sei es aktiv zu Fuß oder ruhiger per Bus und Schiff.
Zurück von der Seminarwoche durfte ich staunend feststellen, was es heißt, zu den "Griechen" zu gehören. Und dazugehören tun Sie – wie oben geschrieben – gleich von Anfang an. Egal, welches andere Seminar der AG Familienrecht Sie später besuchen werden – mindestens eine "Griechin"/ein "Grieche" ist bestimmt schon da und wird Sie gerne treffen. Haben Sie Fragen oder Sorgen – die "Griechen" helfen immer. Eine tolle Gemeinschaft.
Deshalb mein dringender Rat: Kommen Sie über Pfingsten mit nach Lesbos. Wir "Griechen" freuen uns auf Sie.
Autor: Christine Martin
Christine Martin, RechtsanwältinGeschäftsführerin und Stv. Pressesprecherin im DAV
FF 2/2018, S. 45