Heinrich Schürmann hat mit seiner Bemerkung Recht, dass familiäre Beziehungen ambivalent sind: Sie erhalten ihren Wert erst dadurch, dass die beteiligten Familienmitglieder sie immer wieder mit Leben füllen, wohingegen sie an Bedeutung verlieren, sobald die Bereitschaft hierzu fehlt. Die von ihm aufgeworfene Frage, ob auch in diesem Fall die durch die Verwandtschaft vermittelte Statusbeziehung genügt, eine wirtschaftliche Verantwortung für einen im Alter bedürftig gewordenen Elternteil zu begründen, wenn sich beide "wie Fremde" gegenüberstehen, wird durch die vorliegende höchstrichterliche Entscheidung nicht abschließend geklärt.[34]

Autor: Dr. Martin Menne , Richter am Kammergericht, Berlin

FF 5/2014, S. 194 - 198

[34] Vgl. Schürmann, in: Götz/Schwenzer/Seelmann/Taupitz, Festschrift Brudermüller (2014), 703 (706).

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