Prütting/Helms (Hrsg.)2. Auflage 2011, 3.300 Seiten, 129 EUR, Verlag Dr. Otto Schmidt

Die 2. Auflage dieses umfangreichen Praxiskommentars der ersten Stunde berücksichtigt insbesondere die seit Inkrafttreten von FamFG und FamGKG zum neuen Recht ergangene Rechtsprechung und Literatur sowie alle zwischenzeitlich schon erfolgten Änderungen dieser Gesetze.

Neu sind kurze, dezidierte Anmerkungen zu Gerichtskosten und Anwaltsgebühren bei zahlreichen wichtigen Vorschriften.

Die Erstauflage ist in der FF von van Els ausführlich besprochen worden (FF 2010, 87), in der FamRZ von Hoppenz (FamRZ 2010, 181).

Die positiven Bewertungen zu der Erstauflage können uneingeschränkt auch für die zweite Auflage bestätigt werden. Auch die inzwischen ergangene Rezension von Schürmann in FamRB 2011, 359 kann uneingeschränkt unterschrieben werden.

Dieser Praxiskommentar mit den Herausgebern Professor Prütting (Uni Köln) und Professor Helms (Uni Marburg) hat ein Team von 18 Autorinnen und Autoren zusammengebracht, die überwiegend aus dem Richterbereich stammen, daneben auch drei Notare.

Besonders hilfreich habe ich jetzt mehrfach die Zusammenstellung der Beispiele und Fallkonstellationen erlebt, in denen inzwischen das Familiengericht angerufen werden kann (Stichwort: Großes Familiengericht). Siehe hierzu die Kommentierung von Heiter zu § 266 FamFG, Rn 54 ff.

Abschnitt 9 betrifft die Verfahren mit Auslandsbezug und wird von dem Passauer Professor Hau umfangreich bearbeitet.

Das vor allem für den Anwalt wichtige Unterhaltsverfahren, einschließlich der Abänderung von Unterhaltstiteln, wird im Abschnitt 9 von der Kölner Richterin am Oberlandesgericht Bömelburg hervorragend bearbeitet. Dies gilt auch für die einstweiligen Anordnungsverfahren (S. 1814–2058).

Richtig ist auch, dass der Mitherausgeber Prütting die in der ersten Auflage noch vertretene Auffassung zur Frage der maßgeblichen Rechtsmittel aus Gründen der Praktikabilität aufgegeben und sich inzwischen der Rechtsauffassung des BGH in verschiedenen Entscheidungen angeschlossen hat. (Im Übrigen auch relativ früh das OLG Köln mit der Entscheidung vom 21.9.2009, FF 2009, 464 = NJW 2010, 1009; vgl. außerdem Schnitzler, FF 2010, 17 ff.)

Prütting/Helms ist im Ganzen genommen ein hervorragender Kommentar zum FamFG und hat die Position eingenommen, die inzwischen auch in der ZPO der Zöller bietet. Insofern steht dieser Kommentar dem im selben Verlag erscheinenden Zöller in nichts nach.

Autor: Klaus Schnitzler

Klaus Schnitzler, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Familienrecht, Euskirchen

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