Hat das Familiengericht den Antrag im Hinblick auf die Frist des § 137 Abs. 2 Satz 1 FamFG nicht als Verbundsache behandelt, so ist dies nur als Anfechtung der Hauptsache beschwerdefähig. Eine eigenständige Anfechtung des ggf. ergangenen Abtrennungsbeschlusses ist nicht möglich.[30]

Liegt eine unzulässige Verbundentscheidung vor, weil unter Übergehen der rechtzeitig im Verbund geltend gemachten Folgesache Unterhalt allein über die Scheidung und den Versorgungsausgleich entschieden wurde, so hebt das Beschwerdegericht die Entscheidung des Familiengerichts auf und verweist die Sache zur Wiederherstellung des Verbundes zurück.[31]

Eine isolierte Beschwerde gegen die Nichtaufnahme in den Verbund muss als unzulässig verworfen werden und kann nicht in eine Beschwerde gegen den Scheidungsausspruch umgedeutet werden.[32]

[31] OLG Zweibrücken, Beschl. v. 19.10.2011 – 2 UF 96/11, FamRZ 2012, 471 = FamRB 2012, 82; OLG Brandenburg v. 28.7.2011 – 9 UF 32/11, FamRZ 2012, 56 = FamFR 2011, 451; OLG Bremen, Beschl. v. 22.11.2010 – 4 WF 151/10, FamRZ 2011, 753; Reinecke, FamFR 2011, 553, 555; vgl. Markwardt, in: Johannsen/Henrich, Familienrecht, 5. Aufl., § 140 Rn 18 f.; Roßmann, in: Horndasch/Viefhues, FamFG, § 140 Rn 40 ff.
[32] OLG Bremen FamRZ 2011, 300; Reinicke, FamFG 2012, 217, 220. Anders wohl OLG Bamberg v. 26.10.2010 – 2 UF 180/10, FamRZ 2011, 1416.

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