Matthias Becker Insolvenzrecht für Anfänger Lehrbuch, 2. Aufl. 2024 326 Seiten, 59 EUR C.H. Beck Verlag ISBN 978-3-406-80168-6

Hat die Covid-19-Pandemie manchem Schuldner mit dem Schutz vor Insolvenzverfahren noch eine Gnadenfrist eingeräumt, zeigt sich aktuell wieder eine (stark) steigende Zahl von Insolvenzverfahren. Dieser Umstand kann in der Praxis nicht vernachlässigt werden. Wurde in der Vergangenheit bei einzelnen Verfahren sogar auf eine Anmeldung verzichtet, erscheint dies aktuell kaum mehr vertretbar. Vielmehr ist es die Aufgabe des Rechtsdienstleisters, die Forderung anzumelden und dann aber auch einen Blick auf anfechtbare Vermögensverschiebungen und Gründe für die Versagung der Restschuldbefreiung zu werfen.

Das Werk von Becker bietet eine gute Grundlage, um sich in das Insolvenzrecht, seine Grundstrukturen und Grundsätze einzuarbeiten und so den Rahmen für einen vertiefenden Einstieg mit den einschlägigen Kommentaren zu gewinnen. Als Dozent an der Fachhochschule für Rechtspflege und dortiger Fachleiter für das Insolvenzrecht zeigt Becker dabei eine große Praxisnähe, auch wenn diese weitgehend aus gerichtlicher Sicht zur Anwendung gebracht wird. Diese gerichtliche Sicht ist aber auch für den Bevollmächtigten von Gläubiger oder Schuldner von Relevanz, da so auf das fokussiert wird, worauf die Insolvenzgerichte achten. Spezielle Fragestellungen im Kontext von beauftragten Inkassodienstleistern werden nicht behandelt.

Fazit: Es handelt sich um ein klassisches Einsteigerwerk, wenn keine oder kaum Vorkenntnisse zum Insolvenzrecht vorhanden sind und ein schneller Überblick erreicht werden soll.

FoVo 4/2024, S. 79

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