Rz. 37

Unabhängig davon, ob der executor bereits im Testament ernannt ist (sog. executor-nominate) oder vom Gericht bestellt wird (sog. executor-dative, was dem englischen administrator entspricht), beginnt das Amt in Schottland erst mit der Bestätigung (confirmation) durch den zuständigen sheriff court. Eine Verwaltung ohne förmliche Bestätigung (vitious intromission) führt dazu, dass die handelnde Person persönlich für alle Verbindlichkeiten des Verstorbenen haftbar wird.[43]

 

Rz. 38

Schottland kennt ferner nicht die chain of representation des englischen Rechts, so dass beim Tod des einzigen executor das Gericht einen neuen Nachlassabwickler für den noch nicht abgewickelten Nachlass des ursprünglichen Erblassers bestellen muss (confirmation ad non executa).[44] Waren dagegen mehrere Personen testamentarisch zum executor bestellt worden und fällt einer von ihnen weg, geht das Amt auf den oder die Verbliebenen über. Der executor-nominate kann auch, da sein Amt in Schottland genau dem eines trustee entspricht, weitere Abwickler kooptieren.[45]

[43] Vgl. Macdonald, Rn 13.01.
[44] Zur Auswahl vgl. im Einzelnen Macdonald, Rn 13.119 ff.
[45] Vgl. s. 2 Executors (Scotland) Act 1900.

Dieser Inhalt ist unter anderem im Deutsches Anwalt Office Premium enthalten. Sie wollen mehr?


Meistgelesene beiträge