2.2.1 Gemeinsamer Hausbau
Hausbau auf dem Grundstück eines Partners
Problematischer ist der Fall, dass das gemeinsame Heim auf dem Grundstück eines Partners errichtet werden soll.
Grundstück gehört einem der Partner
Beispiel
M und F wollen für ihr Zusammenleben ein Haus bauen. F stellt hierfür ein ererbtes Grundstück zur Verfügung, während M ein größeres Bausparguthaben "einbringt" und als Alleinverdiener die Baukredite abzahlt. Wenn in einem solchen Fall die Partner – übrigens: auch Eheleute! – nichts Besonderes vereinbart haben, wird nach den Regeln des BGB F als Grundstückseigentümerin auch Eigentümerin des Hauses.
Vorteilhafte Gestaltung
Notarieller Vertrag
Dieses Ergebnis wird nur selten den Vorstellungen beider Partner entsprechen. Es lässt sich durch einen notariellen Partnerschaftsvertrag mit einer individuellen Regelung und entsprechender Grundbucheintragung vermeiden. So kann auch ein Partner dem anderen einen Miteigentumsanteil unter der Bedingung der späteren Eheschließung übertragen. Mit diesem Modell können Steuern und bei Trennung die Kosten einer Rückübertragung gespart werden. Wichtig ist die vertragliche Absicherung des Darlehensgebers.
Ehe- und Erbvertrag
In dem oben geschilderten Beispielsfall sollten die Partner auch vertraglich regeln, wie sich die getroffenen Vereinbarungen im Fall einer Eheschließung oder des Todes eines Partners rechtlich auswirken.
So kann gewollt sein, dass bei Heirat die durch den Hausbau eingetretene Wertsteigerung des Grundbesitzes beiden Partnern in gleichem Maße zuteil werden soll. Hierfür könnte ehevertraglich der Stichtag für die Berechnung des Zugewinnausgleichs auf den Beginn des Hausbaus vorverlegt werden. Auch sollte geklärt werden, ob das Darlehen über den Zeitpunkt der Eheschließung hinaus fortbestehen soll.
Spätere Übertragung der Haushälfte
Will der Alleineigentümer im weiteren Verlauf des Zusammenlebens seinen nichtehelichen Partner absichern und ihm ein Angebot auf Miteigentum unterbreiten, sind bei der notariellen Beurkundung besondere Formvorschriften zu beachten.
2.2.2 Gemeinsame Nutzung
Steht die gemeinsam genutzte Wohnung im Alleineigentum eines Partners, so beruht die Einräumung der Mitnutzung auf dem Zusammenleben. Für die Annahme eines Leihvertrags bedarf es besonderer Anhaltspunkte, die erkennen lassen, dass die Partner einen Teilaspekt ihres gemeinsamen Lebens rechtlich bindend regeln wollen. Gleiches gilt für die Beteiligung an der Miete und den Wohnnebenkosten.
Die Partner einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft sind wie Ehegatten gleichberechtigte Mitbesitzer der gemeinsam bewohnten Wohnung, auch wenn diese im Eigentum eines Dritten steht.
2.2.3 Steuernachteile
Steuerprobleme
Überhaupt ist zu bedenken, dass die nichteheliche Lebensgemeinschaft auch in steuerlicher Hinsicht schlechter gestellt ist. So sind Grundstücksübertragungen zwischen diesen Partnern nicht von der Grunderwerbsteuer befreit. Zudem wird die Gleichstellung mit der Ehe im Einkommen- und Erbschaftsteuerrecht abgelehnt.