Verfahrensgang

AG Berlin-Tiergarten (Entscheidung vom 04.07.2018; Aktenzeichen 319 OWi 146/17)

 

Tenor

Die Rechtsbeschwerde des Betroffenen gegen das Urteil des Amtsgerichts Tiergarten vom 4. Juli 2018 wird nach §§ 79 Abs. 3 Satz 1 OWiG, 349 Abs. 2 StPO verworfen.

Der Schriftsatz des Verteidigers vom 8. Oktober 2018 lag vor, gab aber zu einer anderen Bewertung keinen Anlass. Es kann offen bleiben, ob das Amtsgericht an seine Ankündigung, kein Fahrverbot zu verhängen, gebunden gewesen wäre und welche Rechtsfolgen eine Abweichung gehabt hätte. Jedenfalls war sich der Verteidiger, als er den Einspruch auf den Rechtsfolgenausspruch beschränkte, darüber im Klaren, dass die begehrte Entscheidung, gegen die Regelwirkung der BKatV vom Fahrverbot abzusehen, angefochten und durch das Rechtsbeschwerdegericht aufgehoben werden könnte. Er konnte angesichts der von der Tatrichterin abgegebenen Erklärung allenfalls darauf vertrauen, dass das Amtsgericht kein Fahrverbot verhängt, nicht aber darauf, dass diese Entscheidung der Rechtsprüfung durch das Kammergericht standhält. Schon mangels Vertrauenstatbestands besteht mithin kein Anlass, von dem Grundsatz, dass Prozesserklärungen bedingungsfeindlich sind, eine Ausnahme zu machen. Eine solche hätte im Übrigen die - prozessual nicht hinnehmbare - Folge, dass die Beschränkung des Einspruchs bis zur Rechtskraft des Urteils schwebend wirksam wäre.

Der Betroffene hat die Kosten der Rechtsbeschwerde zu tragen (§§ 46 Abs. 1 OWiG, 473 Abs. 1 Satz 1 StPO).

 

Fundstellen

Dokument-Index HI12519337

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