Kurzbeschreibung
Muster aus: AnwaltFormulare Verkehrsrecht, Jens Tietgens-Michael Nugel, 9. Aufl. 2024 (Deutscher Anwaltverlag)
Muster 8.104: Anspruch auf Rückstufungsschaden bei Mithaftung
_________________________ Versicherung AG
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Schaden-Nr./VS-Nr./Az. _________________________
Schaden vom _________________________
Pkw _________________________, amtl. Kennzeichen _________________________
Sehr geehrte Damen und Herren,
soweit Sie in vorbezeichneter Schadensache den Ausgleich jedweden Rückstufungsschadens ablehnen, vermag ich mich damit nicht einverstanden zu erklären.
Entgegen der von Ihnen vertretenen Auffassung war mein Mandant zur Inanspruchnahme seines Vollkaskoversicherers ohne vorherige Rücksprache mit Ihnen durchaus berechtigt. Angesichts der unstreitigen Verkehrsunfallsituation stand von vornherein fest, dass eine 50 %ige Mithaftung meines Mandanten bestand. Aus diesem Grunde bestand für ihn keine Veranlassung, die Bestätigung dieser Haftungsquote durch Ihr Unternehmen abzuwarten. Angesichts der eindeutigen Sach- und Rechtslage bedurfte es keines vorangehenden Regulierungsversuches gegenüber Ihrem Unternehmen. In Fällen der vorliegenden Art ist der Geschädigte zur unmittelbaren Inanspruchnahme des Kaskoversicherers berechtigt (BGH NZV 2006, 476; OLG Karlsruhe VersR 1992, 67) Demgemäß haften Sie meinem Mandanten auf Ausgleich von 50 % des durch die Inanspruchnahme seines Vollkaskoversicherers verursachten Rückstufungsschadens. Selbstverständlich beschränkt sich der Anspruch meines Mandanten auf den jährlich abzurechnenden konkreten Rückstufungsschaden. Nach Maßgabe der vorliegenden Bescheinigung beläuft sich der potentielle Rückstufungsschaden auf insgesamt _________________________ EUR. Unter Berücksichtigung der Haftungsquote beschränkt sich der Anspruch meines Mandanten auf maximal _________________________ EUR. Aus Vereinfachungsgründen schlage ich eine Pauschalierung des Rückstufungsschadens in Höhe von _________________________ EUR vor. Dadurch ließe sich der zeit- und arbeitsaufwendige Nachweis des jährlichen Rückstufungsschadens vermeiden. Dies dürfte im beiderseitigen Interesse sein.
Ich weise darauf hin, dass der Vorschlag nur für den Fall einer außergerichtlichen Einigung unterbreitet wird. Im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung würde mein Mandant den gesamten ihm zustehende Rückstufungsschaden einer gerichtlichen Titulierung zuführen.
Ich bitte deshalb höflich um Stellungnahme zu meinem Vergleichsvorschlag bis zum
_________________________ (10-Tages-Frist).
Sollten Sie die Frist ungenutzt verstreichen lassen, gehe ich davon aus, dass Sie den Ausgleich jedweden Rückstufungsschadens weiterhin ablehnen. In diesem Fall werde ich meinem Mandanten die Inanspruchnahme gerichtlicher Hilfe empfehlen.
Mit freundlichen Grüßen
(Rechtsanwalt)