Rz. 15

Soweit formularmäßige Vertragsstrafeversprechen nicht dem Anwendungsbereich des § 309 Nr. 6 BGB unterfallen, erfolgt die Inhaltskontrolle von Vertragsstrafeklauseln nach § 307 BGB. Dabei stellt die Rechtsprechung u.a. darauf ab, ob die Höhe der Vertragsstrafe angemessen ist,[32] der Inhalt einer Vertragsstrafeklausel hinreichend bestimmt ist,[33] der Schuldner nicht zu einer verschuldensunabhängigen Zahlung der Vertragsstrafe verpflichtet wird[34] und das Kumulationsverbot, nach dem eine vom Schuldner verwirkte Vertragsstrafe gemäß §§ 340 Abs. 2, 341 Abs. 2 BGB auf Schadensersatzansprüche des Gläubigers anzurechnen ist, beachtet wird.[35] (zu Einzelheiten siehe Stichwort "Vertragsstrafen, Rdn 2292 ff.)"

[32] OLG Hamburg, Urt. v. 29.7.1999 – 3 U 171/98, ZUM-RD 1999, 497, 499 f.
[33] Staudinger/Coester-Waltjen, § 309 Nr. 6 Rn 25; WLP/Dammann, § 309 Nr. 6 Rn 63; UBH/Fuchs, § 309 Nr. 6 Rn 27.
[34] BGH, Urt. v. 24.4.1991 – VIII ZR 180/90, NJW-RR 1991, 1013, 1015. Ebenso – ausdrücklich für Endverbraucher – v. Westphalen/Thüsing, Vertragsstrafe Rn 23; – einschränkend – Staudinger/Coester-Waltjen, § 309 Nr. 6 Rn 26: "zumindest beim Nichtkaufmann". Zum Verschuldensprinzip bei der Vertragsstrafe grundsätzlich Staudinger/Rieble, § 339 Rn 378 ff.; siehe im Übrigen Staudinger/­Coester-Waltjen, § 309 Nr. 6 Rn 26 m.w.N.
[35] WLP/Dammann, § 309 Nr. 6 Rn 64; Staudinger/Coester-Waltjen, § 309 Nr. 6 Rn 23; v. Westphalen/Thüsing, Vertragsstrafe Rn 29.

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