Verfahrensgang
LG Wuppertal (Urteil vom 18.12.2001; Aktenzeichen 11 O 112/99) |
Tenor
Die Berufung der Beklagten gegen das Urteil des Vorsitzenden der 1. Kammer für Handelssachen des Landgerichts Wuppertal vom 18. Dezember 2001 wird mit der Maßgabe zurückgewiesen, daß der zugesprochene Betrag von 39.666,26 DM (= 20.281,04 EUR) erst ab dem 05.05.2001 mit 5 % Jahreszinsen zu verzinsen ist.
Die Beklagte trägt die Kosten des Berufungsverfahrens.
Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar.
Die Beklagte kann die Zwangsvollstreckung durch Sicherheitsleistung oder Hinterlegung in Höhe von 110 % des aus dem Urteil vollstreckbaren Betrages abwenden, wenn nicht die Klägerin Sicherheit in Höhe von 110 % des jeweils zu vollstreckenden Betrages leistet.
Tatbestand
Die Beklagte beauftragte die Klägerin gemäß deren Angebot vom 25.07.1997 mit Sprengarbeiten für das Bauvorhaben O. in W.. Wegen der Einzelheiten wird auf die Auftragsbestätigung vom 13.08.1997 (Bl. 13/13 R, 169 f GA) sowie auf die AGB der Klägerin Bl. 14, 171 GA Bezug genommen. Unter dem 27.07.1998 (Bl. 15 GA) erteilte die Klägerin der Beklagten über ihre bis zum 31.03.1998 erbrachten Leistungen wie folgt Rechnung:
Pos |
Anz/Menge |
Einh |
Leistung |
EHP |
Vergütung |
1 |
2 |
mal |
Baustelleneinrichtung |
2.000,00 DM |
4.000,00 DM |
2 |
45.051,38 |
m³ |
Fels gebohrt und gesprengt |
8,00 DM |
360.411,00 DM |
|
2.000,00 |
m³ |
Fels wie vor; Böschungsbegradigung und Übergangsbereiche |
8,00 DM |
16.000,00 DM |
|
4.749,00 |
m³ |
Fels unter erschwerten Bedingungen gebohrt und gesprengt |
8,00 DM |
37.992,00 DM |
3 |
4.749,00 |
m³ |
Fels bohren und schonend lockersprengen als Zulage zu Pos. 2 |
5,00 DM |
23.745,00 DM |
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442.148,00 DM |
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15 % |
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Mehrwertsteuer |
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66.322,20 DM |
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508.470,20 DM |
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./. |
Zahlungen |
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478.676,69 DM |
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29.793,51 DM |
Darüber hinaus stellte die Klägerin der Beklagten für einen „Einsatz am 05.02.98” gemäß der Rechnung vom 31.03.1998 (Bl. 17 GA) weitere 1.882,55 DM in Rechnung.
Mit Rechnung vom 21.03.2000 (Bl. 85 GA) hat die Klägerin der Beklagten anstelle von Pos. 3 der vorgenannten Rechnung, die entfällt, folgende Leistungen in Rechnung gestellt:
Pos |
Menge |
Einh |
Leistung |
EHP |
Vergütung |
1 |
720 |
m² |
Felsböschung im schonenden Sprengverfahren zur Böschungssicherung vorgespaltet |
53,50 DM |
38.520,00 DM |
2 |
120 |
m² |
für Versuchssprengung zur Böschungssicherung parallel zur B 51 ausgeführt (10 Bohrlöcher à 12,0 m Tiefe × 1,0 Abstand) |
53,50 DM |
6.420,00 DM |
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|
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|
44.940,00 DM |
|
16 % |
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Mehrwertsteuer |
|
7.190.40 DM |
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52.130,40 DM |
Ferner hat sie für die dritte unter Pos. 2 der Rechnung vom 27.07.1998 aufgeführte Leistung (4.749,0 m³ Fels unter erschwerten Bedingungen gebohrt und gesprengt) statt 8,00 DM nur 5,00 DM je m³ in Rechnung gestellt. Ihre Abrechnung stellte sich danach insgesamt wie folgt:
Pos. |
Anz/Menge |
Einh. |
Leistung |
EHP |
Vergütung |
Berichtigte Rechnung vom 27.07.1998 |
1 |
2 |
mal |
Baustelleneinrichtung |
2.000,00 DM |
4.000,00 DM |
2 |
45.051,38 |
m³ |
Fels gebohrt und gesprengt |
8,00 DM |
360.411,00 DM |
|
2.000,00 |
m³ |
Fels wie vor; Böschungsbegradigung und Übergangsbereiche |
8,00 DM |
16.000,00 DM |
|
4.749,00 |
m³ |
Fels unter erschw. Bedingungen gebohrt und gesprengt |
5,00 DM |
23.745,00 DM |
|
|
|
Summe |
|
404.156,00 DM |
|
15 % |
|
Mehrwertsteuer |
|
60.623,40 DM |
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|
464.779,40 DM |
Rechnung vom 21.03.2000 |
1 |
720 |
m² |
Felsböschung im schonenden Sprengverfahren zur Böschungssicherung vorgespaltet |
|
|
|
|
|
|
53,50 DM |
38.520,00 DM |
2 |
120 |
m² |
für Versuchssprengung zur Böschungssicherung parallel zur B 51 ausgeführt (10 Bohrlöcher à 12,0 m Tiefe × 1,0 Abstand) |
|
|
|
|
|
|
53,50 DM |
6.420,00 DM |
|
|
|
|
|
44.940,00 DM |
|
16 % |
|
Mehrwertsteuer |
|
7.190,40 DM |
|
|
|
|
|
52.130,40 DM |
Summe d. Rechnungen v. 27.07.1998 + 21.03.2000 netto |
516.909,80 DM |
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./. |
Zahlungen |
|
478.676,69 DM |
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38.233,11 DM |
Rechnung vom 31.03.1998 |
1.882,55 DM |
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40.115,66 DM. |
Sie hat behauptet: Die Beklagte habe sie gemäß Pos. 1 ihres Angebotes vom 23.01.1998 (Bl. 82 GA) mit der Sicherung von rund 800 m² Felsböschung oberhalb des in der Handskizze Bl. 84 GA durch sog. Perforations- oder Vorspaltsprengungen beauftragt (Bl. 77/78 GA).
Die Klägerin hat unter Erweiterung ihres ursprünglichen Klagebegehrens beantragt, die Beklagte zu verurteilen, an sie 40.115,66 DM nebst 5 % Zinsen aus 31.676,06 DM seit dem 26.02.1999 sowie aus 40.115,66 DM seit dem 14.04.2000 zu zahlen.
Die Beklagte hat beantragt,
die Klage abzuweisen;
widerklagend hat sie ferner beantragt,
die Klägerin zu verurteilen, an sie 14.314,74 DM nebst 5 % Zinsen seit Rechtshängigkeit zu zahlen.
Sie hat die Auffassung vertreten, die Klägerin könne für Perforationsbohrungen, sofern sie diese überhaupt ausgeführt habe, wegen Fehlens eines Auftrages keine zusätzliche Vergütung verlangen. Sie hat eine Überzahlung von 16.197,29 DM behauptet (Bl. 26 GA) und gegenüber der Rechnung der Klägerin vom 31.03.1998 über 1.882,55 DM mit dem Rückzahlungsanspruch aufgerechnet (Bl. 27 GA).
Die Klägerin hat beantragt,
die Widerklage abzuweisen.
Das Landgericht hat Beweis erhoben gemäß dem Beweisbeschluß vom 28.12.1999 (Bl. 50 f GA GA) und den Ergänzungs-Beweisbeschlüssen vom 11.07.2000 (Bl. 139 f GA) und 14.11.2000 (Bl. 176 f. GA). Auf die Sitzungsniederschriften vom 17.02.2000 (Bl. 70 ff GA) und 14.08.2000 (B...