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Das portugiesische Recht kennt die Adoption seit der Einführung in das Zivilgesetzbuch von 1966.[126] Die zwischenzeitlichen Änderungen, u.a. mit einer Neuregelung durch Gesetz Nr. 314/2003 vom 27.10.2003, bis hin zum heutigen Adoptionsrecht in den Art. 1973–2002-D CC waren stets geprägt von dem Ziel der Förderung des Kindesinteresses zum einen und der Verfahrensvereinfachung zum anderen.[127] Dabei stellt die 2015 erfolgte Reform durch das Gesetz Nr. 143/2015 vom 8.9.2015 eine grundlegende "Modernisierung" des portugiesischen Adoptionsrechts dar: Die bislang neben der Volladoption vorgesehene "eingeschränkte Adoption" wurde ersatzlos gestrichen, die entsprechenden Vorschriften – insbesondere die Art. 1992–2002-D CC – wurden aufgehoben. Zudem wurde – als Teil des Reformgesetzes 143/2015 – ein eigenes "Rechtsregime des Adoptionsverfahrens" eingeführt. Diese Neuerungen traten (erst) am 7.12.2015 in Kraft;[128] daher wird im Folgenden – neben der aktuellen – im Anschluss auch noch die alte Rechtslage dargestellt.

[126] Dazu etwa Capelo de Sousa, A adopção, 1973.
[127] Vgl. Nordmeier, in: Bergmann/Ferid/Henrich, Internationales Ehe- und Kindschaftsrecht, Länderbericht Portugal, S. 29 zu den weiteren Änderungsgesetzen.
[128] Vgl. Art. 11 Gesetz Nr. 143/2015.

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