Rn 6

IV enthält eine enumerative Aufzählung v Angelegenheiten, die v für Ehe- u Folgesachen sowie für selbstständige Familienstreitsachen nach I, II geltenden Anwaltszwang befreit sind; er dispensiert also auch v Anwaltszwang nach II (BGH FamRZ 10, 1425; aA wohl MüKoFamFG/Fischer Rz 15, 17 u ThoPu/Hüßtege Rz 5). Dabei ist der Umfang der Befreiung nach IV jedoch beschränkt auf das Verfahren innerhalb der jeweiligen Instanz; die Befreiung nach IV gilt nicht für Rechtsmittelverfahren (BGH FamRZ 10, 1425; s Rn 7 f). Nr 3, 4, 7 s Rn 2. Nr 5 (s Rn 8) findet sich ebf in § 10 IV 1. Nr 6 befreit iVm § 78 III ZPO ua v Anwaltszwang bei Verfahrenshandlungen, die vor dem UdG vorgenommen, also zu Protokoll bzw Niederschrift der Geschäftsstelle erklärt werden können (§§ 44 I, 91a I 1, 109 III 1, 117 I 1, 118 I 2, 129 II, 248 I, 406 II 3, 486 IV, 569 III [s.a. Rn 7], 573 I 2, 696 IV 2, 697 IV 2, 920 III, 924 II 3 ZPO; §§ 64 II 1 (eingeschränkt durch § 64 II 2), 134 I, II 2, 140 V, 257 S 1). Damit sind Nr 3, 4 wg §§ 134 I, II 2, 140 V an sich überflüssig. Unter Nr 6 fällt gem § 64 II 1 auch die Einlegung der Beschwerde. Abw v Wortlaut des § 64 II 2 ist die Einlegung der Beschwerde zur Niederschrift der Geschäftsstelle über Verfahren in Ehe- u Familienstreitsachen hinaus jedoch in allen Fällen ausgeschlossen, in denen das Verfahren schon in erster Instanz als Anwaltsverfahren zu führen war wie zB gem § 114 I in fG-Folgesachen (BGH FamRZ 17, 1151).

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