Rn 9
Gem I 4 iVm § 522 I 1, 2, 4 ZPO prüft das Beschwerdegericht zunächst vAw, ob die Beschwerde statthaft u auch sonst zulässig, also ordnungsgemäß eingelegt u begründet, ist (s Rn 2, 3). Mangelt es hieran, ist sie durch freigestellte mündliche Verhandlung als unzulässig zu verwerfen (s § 522 ZPO Rn 2 ff). Keine Verwerfung wg Nichterreichens der Beschwerdesumme ohne mündliche Verhandlung gem I 4 iVm § 522 I 2 ZPO, solange es möglich ist (s Rn 6), den Beschwerdeantrag noch bis zum Schluss der mündlichen Verhandlung auf einen die Wertgrenze des § 61 I übersteigenden Umfang zu erweitern (BGH FamRZ 23, 1737; NJW-RR 05, 714). Gg die Verwerfung der Beschwerde ist, u zwar auch bei Unzulässigkeit nach § 256 S 2 (BGH FamRZ 23, 212), – bei Verbundentscheidungen (§ 137) aufgrund des gespaltenen Rechtsmittelverfahrensrechts (s Rn 1) nicht für fG-Folgesachen, für die § 70 gilt – zulassungsfreie Rechtsbeschwerde gem §§ 522 I 4, 574 I 1 Nr 1, II ZPO statthaft (BGH FamRZ 12, 962; 11, 1929; keine entspr Anwendung bei Ablehnung des Antrags auf Fortsetzung eines durch Vergleich beendeten Beschwerdeverfahrens, BGH FamRZ 21, 1729). Anderenfalls ist in der Sache zu entscheiden, § 69 I 1. In Ehe- u Familienstreitsachen findet m Ausn in Bezug auf die nicht isolierte Kostenentscheidung (wg § 308 II ZPO) gem II 1 iVm § 528 ZPO das Verböserungsverbot Anwendung; auch darf das Beschwerdegericht nicht mehr zusprechen als beantragt (s § 528 ZPO Rn 11 ff), der Amtsermittlungsgrundsatz des § 26 gilt ausweislich § 113 I nicht. Im Säumnisfall im Termin gelten II 1 iVm 539 ZPO (s § 539 ZPO Rn 1 ff), in Ehesachen jedoch nach Maßgabe der §§ 130 I, 143 u nicht bei Säumnis des Ag (§ 130 II). Auf die Möglichkeit eines einstimmigen Zurückweisungsbeschl aufgrund offensichtlicher Erfolglosigkeit der Beschwerde nach § 522 II verweist § 117 nicht. Jedoch kann das gleiche Ergebnis durch Absehen v einem Termin nach §§ 68 III 2, 117 III erreicht werden (Musielak/Borth/Borth/Grandel Rn 25). Die Zulässigkeit einer Zurückverweisung an das Ausgangsgericht richtet sich nach II 1 iVm § 538 II ZPO (s § 538 ZPO Rn 5 ff), der § 69 I 2 verdrängt (BGH FamRZ 22, 684 Rz 16; Oeley FamRZ 23, 1987, insb zur nicht ordnungsgemäßen Beteiligung des Ag). Bei einem unzulässigen Teilbeschl kann das Beschwerdegericht den im ersten Rechtszug anhängig gebliebenen Teil des Rechtsstreits auch ohne Antrag an sich ziehen u darüber mitentscheiden (BGH FamRZ 22, 684 Rz 16). Das Beschwerdegericht prüft iRe wg Verfahrensmängel beantragten Zurückverweisung das erstinstanzliche Verfahren mangels Verweises auf § 529 II 1 ZPO in § 117 vAw auf Mängel (Kobl FamRZ 21, 1306; Brandbg FamRZ 19, 380, Rz 30). Die Entscheidung ergeht stets gem § 38 durch Beschl, der nach § 39 über statthafte Rechtsmittel oder einen statthaften Einspruch zu belehren hat. Zur Verkündung s Rn 7 sowie IV bei Verkündung im Termin zur mündlichen Verhandlung. Der Beschl ist gem § 69 II zu begründen; Inhalt u Form bestimmen sich mangels Verweises auf § 540 ZPO in § 117 nach § 38, dabei ist die Anwendbarkeit v § 38 IV, V umstr (s § 69 Rn 2). Ist gg den Beschl des Beschwerdegerichts die Rechtsbeschwerde statthaft, bedarf es einer Darstellung der tatbestandlichen Feststellungen u rechtlichen Gründe in der Beschwerdeentscheidung, die dem BGH eine Überprüfung ermöglicht (BGH MDR 12, 1362). Kostengrundentscheidung: s § 69 Rn 6. Gebühren u Verfahrenswert: s § 69 Rn 7.