Rn 9

§ 23 ist nur anwendbar, soweit die Vorschrift nicht durch spezialgesetzliche Vorschriften des internationalen Zivilprozessrechts verdrängt wird. Als solche verdrängende Spezialnormen kommen insb bilaterale Verträge mit der Bundesrepublik Deutschland (vgl BGH NJW 91, 3092, 3094 [BGH 02.07.1991 - XI ZR 206/90] mwN) sowie Art 5 II, 76 I a EuGVVO iVm Liste I (ABl EU 2015/C 4/02) in Betracht, was eine Anwendbarkeit des § 23 ggü Personen ausschließt, die ihren Wohnsitz im Gebiet eines Mitgliedsstaates haben (Zö/Geimer Art 5 (Art 3 LugÜ) EUGVVO Rz 6; zu Art 3 II iVm Anhang I EuGVVO aF: LG Aachen Urt v 17.7.12 – 41 O 64/11; Cranshaw jurisPR-HaGesR 9/2012 Anm 6). Im Rahmen von einstweiligen Maßnahmen einschl Sicherungsmaßnahmen bleibt gem Art 35 EuGVVO § 23 ZPO anwendbar (Zö/Geimer Art 35 (Art 31 LugÜ) EUGVVO Rz 1; Zö/Schultzky § 23 Rz 4; Musielak/Voit/Heinrich § 23 Rz 19)

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