Rn 31

Die Vorschrift gilt entspr, wenn die zwangsweise Anspruchsdurchsetzung einen Gesetzes- oder Grundrechtsverstoß darstellen würde. Daher ist etwa die Verpflichtung zum Abschluss eines Erbvertrages wegen § 2302 BGB ebenso wenig vollstreckbar (Frankf Rpfleger 80, 117, 118) wie die Verpflichtung zur Teilnahme an einer kultisch-religiösen Handlung (Köln MDR 73, 768, 769).

 

Rn 32

Anders verhält es sich, wenn auch der Gläubiger seinen Anspruch aus Grundrechten ableiten kann und die Abwägung der Grundrechtspositionen zu seinen Gunsten ausfällt. Daher ist die Verpflichtung einer Mutter aus § 1618a BGB, ihrem Kind Auskunft über einen möglichen genetischen Vater zu erteilen, vollstreckbar (hM; BGH NJW 08, 2919, 2921 [BGH 03.07.2008 - I ZB 87/06]; Hamm NJW 01, 1870, 1871 [OLG Hamm 16.01.2001 - 14 W 129/99]; Bremen NJW 00, 963, 964 mwN; aA LG Münster NJW 99, 3787, 3788 [LG Münster 29.07.1999 - 5 T 198/99] (Vorinstanz zu Hamm, s.o.); s hierzu auch Staud/Lugani § 1618a Rz 51).

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