I. Beschwerdeverfahren.
Rn 10
Die Zurückweisung des Arrestantrages, die einer Begründung bedarf, ist mit der sofortigen Beschwerde (§§ 567 I Nr 2, 569) angreifbar. Die Beschwerdeeinlegung unterliegt dem Anwaltszwang (Ddorf OLGZ 83, 358; Frankf MDR 99, 186; OLGR 04, 221; Saarbr NJW-RR 98, 1611; Hamm MDR 08, 708, 709; Braunschw NdsRpfl 20, 341; aA München BauR 95, 875; Karlsr OLGR 98, 130; Celle NJW-RR 09, 977, 978; Teplitzky/Feddersen Kap 55 Rz 7 mN zur gleichlautenden Rspr im Wettbewerbsrecht). Die Beschwerde ist in entsprechender Anwendung des § 511 II Nr 1 unzulässig, wenn die Beschwer 600 EUR nicht übersteigt (LG Konstanz NJW-RR 95, 1102 [LG Konstanz 29.12.1994 - 6 T 87/94]; LG Köln MDR 03, 831 [LG Köln 16.04.2003 - 1 T 141/03]; Musielak/Voit/Huber Rz 10; aA LG Zweibrücken NJW-RR 87, 1199 [LG Zweibrücken 03.03.1987 - 1 T 1/87]; MüKoZPO/Drescher Rz 15; ThoPu/Seiler Rz 7). Das Gericht 1. Instanz hat gem § 572 I zu prüfen, ob es die sofortige Beschwerde für begründet erachtet und ihr abhilft, oder anderenfalls die Beschwerde dem Beschwerdegericht vorlegt. Im Rahmen der Entscheidung über die Abhilfe kann Termin zur mündlichen Verhandlung über die Beschwerde anberaumt (vgl KG KGR 03, 375; Hambg MDR 13, 1122; Karlsr BeckRS 17, 133585) und aufgrund der mündlichen Verhandlung durch Endurteil entscheiden werden, mithin in einer anderen Entscheidungsart (Hambg MDR 13, 1122; KG NJW-RR 19, 1231; LG Arnsberg BRAK-Mitt 11, 102, 103 [LG Arnsberg 02.12.2010 - 8 O 128/10]; MüKoZPO/Drescher Rz 15; aA Karlsr BeckRS 17, 133585 [Beschlussentscheidung]). Gegen die Entscheidung des Beschwerdegerichts findet die Rechtsbeschwerde nicht statt (§ 574 I 2; BGHZ 154, 102, 103 = NJW 03, 1531). Nach Zurückweisung des Arrestgesuchs kann der Gläubiger sofortige Beschwerde mit dem ausschließlichen Ziel einlegen, die Erledigung festzustellen und dem Gegner die Kosten aufzuerlegen (Hambg NJW-RR 1989, 570 [OLG Hamburg 28.09.1988 - 5 U 62/88]; Frankf NJW-RR 92, 493 [OLG Frankfurt am Main 21.03.1991 - 6 W 17/91]; KG MDR 09, 765 [KG Berlin 07.04.2009 - 9 W 96/08]; St/J/Grunsky Rz 18; Zö/Vollkommer Rz 4; Vossler MDR 09, 669; aA Stuttg OLGR 01, 182; Kobl OLGR 03, 144; Celle NJW-RR 09, 977 [OLG Celle 22.01.2009 - 13 W 135/08]; Musielak/Voit/Huber Rz 10a; ThoPu/Seiler Rz 7).
II. Widerspruchsverfahren.
Rn 11
Wird durch Beschl dem Arrestantrag stattgegeben und ein Arrestbefehl erlassen, so kann der Schuldner hiergegen nur Widerspruch einlegen, über den das Eingangsgericht zu befinden hat. Dies gilt auch dann, wenn das erstinstanzliche Gericht den Antrag auf Erlass des Arrestes abgelehnt hat und das Beschwerdegericht den Arrest durch Beschl anordnet (BGHZ 154, 102, 103 = NJW 03, 1531). Gegen die Entscheidung des Beschwerdegerichts findet die Rechtsbeschwerde nicht statt (§ 574 I 2).
III. Fehlerhafte Beschlussentscheidung nach mündlicher Verhandlung.
Rn 12
Hat die 1. Instanz trotz mündlicher Verhandlung durch Beschl entschieden, so ist Berufung, nicht Widerspruch, zulässig, weil eine erneute mündliche Verhandlung in der 1. Instanz auch bei richtiger Bezeichnung der Entscheidung nicht möglich wäre (Karls NJW 87, 509; aA Meistbegünstigungsgrundsatz entweder Berufung oder Widerspruch St/J/Grunsky Rz 11, 30; Zö/Vollkommer Rz 17, bei Widerspruch ist ins Berufungsverfahren überzuleiten).