Rn 2

Bei einer Verpfändung einer eigenen Sache für eine eigene Schuld haftet das Pfandrecht, auch mit Wirkung ggü nachrangig Berechtigten (hM, Staud/Wiegand Rz 6) sowie einem Erwerber der Pfandsache (hM, Staud/Wiegand Rz 9), nach I 1 auch für jede nachträgliche Erweiterung der Schuld durch Vertrag, Verschulden, vertragliche oder gesetzliche Zinsen, Vertragsstrafen, Verzicht auf Einreden, nach II zudem für Kosten für Verwendungen (§ 1216), Verwahrung, Kündigung, dingliche u persönliche Rechtsverfolgung (Hambg MDR 59, 580, 581 [OLG Hamburg 25.02.1959 - 4 W 20/59]) u Verwertung. I 1 gilt auch, wenn der Gläubiger den Verpfänder gutgläubig für den Eigentümer hält (hM).

 

Rn 3

Eine formularmäßige Verpfändung mit weiter Zweckerklärung für eine fremde Schuld verstößt idR gg § 305c, nicht aber gg § 307 (BGH WM 02, 919; Samhat WM 16, 962, 966). Nr 21 III 2 AGB-Sparkassen aF ist wegen Verstoßes gg § 305c I unwirksam (Schlesw WM 06, 1578, 1580; Jungmann EWiR 06, 513, 514). Das Pfandrecht sichert in einem solchen Fall nur den Anlasskredit, bei einem limitierten Kontokorrentkredit das vereinbarte Kreditlimit (LG Bonn WM 96, 1538, 1539 [LG Bonn 12.02.1996 - 9 O 541/95]). Ein Pfandrecht für eine fremde Schuld haftet nach der dispositiven Regelung des § 1210 I 2 nicht für nachträgliche rechtsgeschäftliche Erweiterungen (Rösler/Fischer BKR 06, 50, 56), anders bei bloßer Prolongation u Vereinbarung einer Prolongationsklausel im Sicherungsvertrag (Samhat WM 16, 962, 966 f).

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