1. Wiederverkauf.

 

Rn 4

Darstellungen: Stoppel JZ 07, 218 ff; Ulbrich MDR 06, 1261 ff. Der gesetzlich bewusst nicht geregelte (BGHZ 110, 183, 191; BGH NJW 02, 506) Wiederverkauf betrifft die zum Wiederkauf umgekehrte Konstellation, dass der Käufer den Rückkauf durch den Verkäufer mit einseitiger Erklärung zustande bringen kann (vgl BGHZ 140, 218, 220; BGH NJW 84, 1568, 2569). Er wird vereinbart (s Stoppel aaO 219 f; Ulbrich aaO 1261 f) (1) iRv finanzierten (zB BGH NJW 84, 2568) und auf Leasing basierenden (zB BGHZ 110, 183; BGH NJW 14, 2269 Rz 50) Käufen zur Überwälzung des Ausfallrisikos auf den Verkäufer oder (2) mit der Funktion eines Rückgaberechts des Käufers, wenn der Verkäufer das Absatzrisiko tragen soll (Remissionsrecht) (BGH NJW 02, 506; für Eigenhändlervertrag BGH NJW 72, 1191; WM 06, 875 ff); zum Wiederverkauf bei Baubetreuung s BGH NJW 94, 1653. Die Vereinbarung des Wiederverkaufs unterliegt § 311b (Stoppel aaO 222). Der Wiederverkauf kommt analog I 1 durch nicht formgebundene Ausübungserklärung des Käufers zustande. Ansonsten ist wegen der umgekehrten Interessenlage das Recht des Wiederkaufs nur eingeschränkt anwendbar (vgl BGHZ 110, 183, 192 f; BGH NJW 14, 2269 Rz 50, 58; Stoppel aaO 221 f; weiter Ulbrich aaO 1261, 1262 f), so I 2 (RG 126, 308, 312 f), II (Grüneberg/Weidenkaff Rz 13), § 457 I (RG 126, 308, 315 f; Ulbrich aaO 1263), § 458 (BRHP/Faust § 458 Rz 4; Ulbrich aaO 1263; aA MüKo/Westermann § 458 Rz 3; Staud/Mader/Schermaier § 458 Rz 5), § 459 (wohl Erman/Grunewald Rz 6; aA für 1 BRHP/Faust § 459 Rz 6; s Ulbrich 1263) und §§ 460–462 (Erman/Grunewald Rz 6; BRHP/Faust § 460 Rz 7, § 461 Rz 8, § 462 Rz 4; Ulbrich 1263 f: nicht § 461 2), nicht aber § 457 II als nicht passende Haftungsprivilegierung (BGHZ 140, 218, 222; BGH NJW 72, 1191, 1192 f; BRHP/Faust Rz 15; ausf Stoppel JZ 07, 218, 225 ff: Rücktrittsfolgenrecht gilt; Ulbrich aaO 1263; für 2 BGHZ 110, 183, 192 f; aA Frankf NJW 98, 1329, 1331; Vollkommer/Heinemann JZ 00, 50, 52 f; für 2 RG 126, 308, 315 f). Ausschluss der Verpflichtung zur Besitz- und Eigentumsverschaffung ist formularmäßig unwirksam (Rostock OLGR 05, 890 f mwN).

2. Rückkauf.

 

Rn 5

Der Verkäufer ist wie beim Wiederverkauf zum Rückkauf verpflichtet, allerdings muss der Rückkaufvertrag auf Forderung des Käufers noch separat geschlossen werden, I 1 gilt also nicht (BGHZ 140, 218, 220 f; abw Terminologie in BGH NJW-RR 91, 526: Ausübung durch Verkäufer; vgl auch NJW 14, 2269 Rz 50 und 58: Ankaufsgarantie des Verkäufers begründet Rückkaufverpflichtung des Verkäufers und Wiederverkaufsrecht des Käufers, das bei Ausübung Wiederkauf zustande bringt).

3. Rücktritt.

 

Rn 6

Zur Rückgabe des Kaufgegenstands als Erg eines Wieder(ver)kaufs kann auch ein Rücktrittsrecht vereinbart werden. Gewollt wird dies nur dann sein, wenn über den Wieder(ver)kauf hinaus die typischen Rücktrittsfolgen wie Nutzungsersatz eintreten sollen (Ulbrich MDR 06, 1261).

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