Rn 13

Die Regelung in Nr 3 setzt einen Verzug des Hauptschuldners voraus. Der Befreiungsanspruch des Bürgen entfällt, wenn der Hauptschuldner die Hauptforderung nachträglich tilgt (RG JW 35, 3529 Nr 2; BGH JZ 68, 230, 231 [BGH 10.01.1968 - VIII ZR 164/65]); ein durch Zahlung ›bereinigter‹ Verzug kann aber ein Indiz für eine wesentliche Verschlechterung der Vermögensverhältnisse des Hauptschuldners iSd § 775 I Nr 1 sein (RG u BGH aaO). Stundet der Gläubiger dem Hauptschuldner nachträglich die Hauptforderung, entfällt der Befreiungsanspruch des Bürgen nicht (RG aaO), es sei denn dieser hat der Stundung zugestimmt (RGZ 59, 10, 12 f). Dem Bürgen steht der Befreiungsanspruch nach § 775 I Nr 3 unabhängig davon zu, ob er noch andere Sicherungsrechte hat (RGZ 59, 10, 13; MüKoBGB/Habersack § 775 Rz 8); denn das Recht auf Befreiung ist wertvoller (vgl Rn 16) als das auf Sicherheitsleistung (RGZ aaO). Gerät der Hauptschuldner mit einer Teilleistung in Verzug, hat der Bürge nur einen Befreiungsanspruch in einer der Teilleistung entspr Höhe (BGH JZ 68, 230, 231 [BGH 10.01.1968 - VIII ZR 164/65]).

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