Rn 4

Zur Aufsicht über Minderjährige ist der Personensorgeberechtigte verpflichtet, also Eltern, §§ 1626 I, 1626a I (bei dauerndem Getrenntleben § 1671; zur Ausgestaltung im Einzelfall und zum Verhältnis zum Umgangsrecht BeckOGK/Wellenhofer § 832 Rz 15 ff), überlebender Elternteil, § 1680, nichteheliche Mutter, § 1626a II, Adoptiveltern, § 1754 III, Vormund, §§ 1789, 1795, 1798, Pfleger, §§ 1809, 1813, str für Ausbildende iSd § 14 BBiG (hM: nicht aufsichtspflichtig, zB NK-BGB/Katzenmeier § 832 Rz 6 mwN; BeckOK/Spindler § 832 Rz 9; Grüneberg/Sprau § 832 Rz 5, aA: in begrenztem Umfang, zB Erman/Wilhelmi § 832 Rz 3), fraglich auch für Umgangsbegleiter iSd § 1684 IV (in Erwägung gezogen von Karlsr FamRZ 14, 1476; abl Bernau DAR 18, 429, 431). Bei Kindern in Fürsorgeerziehung haften die Eltern weiter, soweit sie die tatsächliche Aufsicht ausüben können (insb während sich die Kinder bei ihnen aufhalten, RGZ 98, 246, 247 f). Nicht aufsichtspflichtig sind insb Lehrer an öffentlichen Schulen (ggf Haftung nach § 839 iVm Art 34 GG, s.o. Rn 2), Beistand, §§ 1712, 1716, Erziehungsbeistand, §§ 27, 30 SGB VIII, Gegenvormund, §§ 1792, 1799 aF, Erziehungshelfer, § 12 JGG. Die Aufsicht über sonstige Aufsichtsbedürftige obliegt idR einem Betreuer, §§ 1814 ff (Staud/Bernau § 832 Rz 26 ff; Erman/Wilhelmi § 832 Rz 3; BeckOK/Spindler § 832 Rz 7 mwN, auch zur aA); die Reichweite seiner Aufsichtspflicht entspricht derjenigen der Betreuungstätigkeit. Nicht aufsichtspflichtig sind bei diesem Personenkreis Pfleger (str, wie hier Erman/Wilhelmi § 832 Rz 3; aA Staud/Bernau § 832 Rz 26), Gegenvormund, §§ 1792, 1799 aF, Ehegatte (RGZ 70, 48, 49 f). Eine Ausdehnung der Betreuungspflicht durch Landesrecht, zB auf Leiter von Altenheimen, Pflegestätten oder Heilanstalten, ist möglich (Celle NJW 61, 223 [OLG Celle 13.10.1960 - 1 U 185/59]).

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