Rn 4

findet § 878 kraft Verweisung in §§ 880, 1109, 1116, 1132, 1154, 1168, 1180, 1188, 1196; §§ 3, 8, 9 SchiffsRG. § 878 gilt aufgrund des Normzwecks entspr bei anderen freiwilligen Erklärungen des Berechtigten im rechtsgeschäftlichen Verkehr, insb bei Bewilligungen zur Eintragung von Widerspruch und Vormerkung (BGHZ 138, 186; ZIP 05, 627) und Grundbuchberichtigung (Soergel/Stürner Rz 2, str), nicht dagegen, wenn diese aufgrund einstweiliger Verfügung eingetragen werden sollen (KG HRR 34 Nr 167). Auf einseitige rechtsgeschäftliche Erklärungen zur Belastung, Aufhebung und Inhaltsänderung von Rechten am eigenen Grundstück sowie auf die Teilungserklärungen nach § 8 WEG ist § 878 entspr anwendbar, auch wenn kein an der Erklärung beteiligter Dritter direkt zu schützen ist (BGH DNotZ 17, 121 [BGH 12.10.2016 - V ZB 198/15]; LG Leipzig MittBayNot 00, 324; Soergel/Stürner Rz 2; Grüneberg/Herrler Rz 4; aA LG Köln MittRhNotK 84, 16; Schöner/Stöber Rz 113). Das gilt für Antrag vor Inkrafttreten von § 250 BauGB und einer RV gem § 250 Abs 1 S 3 BauGB (KG DNotZ 22, 120 [KG Berlin 16.11.2021 - 1 W 347/21]). § 878 ist nicht entspr anwendbar auf gerichtlich erzwungene Erklärungen des Berechtigten (vgl §§ 885, 899) und Verfügungen in der Zwangsvollstreckung (BGHZ 9, 252; aA MüKo/Lettmaier Rz 27 mit Streitstand). Etwas anderes gilt für fingierte Erklärungen nach §§ 894, 895 ZPO, weil diese eine Willenserklärung oder Bewilligung ersetzen und diesen damit gleichstehen (BGHZ 9, 252; Staud/Gursky Rz 15).

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