1. WEigtümer.
a) Grundsatz.
Rn 16
Nach § 14 I Nr 1 sind die nur die WEigtümer verpflichtet.
b) Einwirkung.
Rn 17
Ein WEigtümer ist allerdings verpflichtet, auf Drittnutzer, denen er das gemE und/oder das SonderE überlässt, einzuwirken, damit diese die Pflichten des § 14 I Nr 1 erfüllen. Als Dritte erfasst sind die in § 555d BGB Rn 4 Genannten sowie va Mieter (LG Frankfurt aM ZMR 19, 65), Pächter (BayObLG ZMR 94, 25) oder Nießbraucher (BGH NJW 14, 2640 Rz 11).
Rn 18
Ob und in welchem Umfang der WEigtümer auf die Dritten einwirken kann, bestimmt sich nach den allgemeinen Vorschriften (BGH ZMR 96, 148), zB nach §§ 535 ff BGB. Der überlassende WEigtümer muss alles in seiner Macht Stehende unternehmen, damit der Dritte einem berechtigten Unterlassungsbegehren Folge leistet (BGH NZM 17, 37 [BGH 18.11.2016 - V ZR 221/15] Rz 18; NJW 14, 2640 Rz 13). Selbst bei einem unkündbaren Gebrauchsüberlassungsverhältnis ist es nicht ausgeschlossen, dass sich der WEigtümer mit dem Dritten gütlich einigt und ihn – erforderlichenfalls unter finanziellen Opfern – zu einer Aufgabe der zu unterlassenden Nutzung veranlasst (BGH NJW 14, 2640 [BGH 16.05.2014 - V ZR 131/13] Rz 13).
Rn 19
Will ein WEigtümer auf Dritte nicht einwirken – oder kann er es nach den ihn mit diesen verbindenden vertraglichen Abreden nicht –, schuldet er nach § 280 I BGB Schadenersatz (Saarbr NJW 08, 80; BayObLG NZM 02, 167, 168 [BayObLG 24.10.2001 - 2 Z BR 120/01]). Ob ein WEigtümer für die Pflichtverstöße des Dritten einstehen muss, bestimmt sich va nach §§ 31, 278, 831 BGB (BGH NJW 14, 1653 [BGH 05.03.2014 - VIII ZR 205/13] Rz 12; Saarbr NJW 08, 80).
Rn 20
Verstößt der Dritte gegen § 14 I Nr 1, kann jeder WEigtümer für sich wegen einer Störung seines SonderE die GdW in Bezug auf das gemE sowie den Überlassenden auch als mittelbaren Handlungsstörer (BVerfG ZMR 10, 206 Rz 18; BGH ZMR 12, 970 Rz 9; LG Frankfurt aM ZMR 19, 65) auf Einwirkung in Anspruch nehmen. Der Überlassende kann sich seiner Inanspruchnahme grds nicht mit dem Hinweis entziehen, dass dem Dritten das beanstandete Verhalten durch einen Vertrag erlaubt und er nicht in der Lage sei, die begehrte Unterlassung diesem ggü durchzusetzen (BGH NZM 17, 37 [BGH 18.11.2016 - V ZR 221/15] Rz 18; NJW 14, 2640 Rz 12). Nichts anderes gilt für eine Überlassung aufgrund eines Nießbrauchs (BGH NJW 14, 2640 [BGH 16.05.2014 - V ZR 131/13] Rz 13).
2. Drittnutzer.
Rn 21
Da WEigtümer Drittnutzern keine Rechte vermitteln können, die sie selbst nicht haben, sind auch Drittnutzer der Sache nach Beschl, Vereinbarungen und dem Gesetz unterworfen und können bei Verstößen auf Unterlassung in Anspruch genommen werden (§ 13 Rn 8).