1. GdW (§ 24 I).
Rn 6
Die Versammlung ist gem §§ 18 I, 24 I von der GdW – idR vertreten durch ein Organ – einzuberufen. Die GdW hat – ist nichts bestimmt – iRd § 24 I Ermessen (s.a. § 26 Rn 9). Die GdW kann auf Einberufung oder Nichteinberufung verklagt oder nach §§ 935 ff ZPO (AG Wiesbaden GE 21, 1136) im Wege der Leistungsklage in Anspruch genommen werden (LG Frankfurt aM ZMR 22, 240).
2. Verwaltungsbeirat oder ermächtigter WEigtümer (§ 24 III).
Rn 7
Liegen die Voraussetzungen von § 24 III vor, darf nach § 24 III Fall 1 der Vorsitzende des Beirats (§ 29 Rn 9) oder sein Vertreter einberufen. Beruft der ganze Beirat ein, ist das allerdings unschädlich. Ein Verw kann iSv § 24 III aus rechtlichen (va Ablauf der Bestellungszeit, BGH ZMR 11, 735 = NZM 11, 515 Rz 7) und aus tatsächlichen Gründen fehlen (LG Düsseldorf ZWE 12, 44, 45). Beide Gründe sind idR eng auszulegen. Ein Verw weigert sich, wenn er § 24 II nicht nachkommt oder wenn das Ermessen, eine Versammlung einzuberufen, auf null reduziert ist. Die WEigtümer haben eine Beschl-Kompetenz, einen bzw mehrere WEigtümer einmalig oder auf Dauer zu ermächtigen, eine Versammlung einzuberufen. Eines konkreten Anlasses bedarf es dafür nicht. Das Einberufungsrecht des Ermächtigten und das des Verwaltungsbeirats stehen nebeneinander (aA Drasdo ZfIR 20, 739, 741). Die GdW kann anstelle der in § 24 III Genannten auf Einberufung verklagt werden (Rn 6).
3. WEigtümer.
Rn 8
Es besteht ohne eine Ermächtigung iSv § 24 III kein Selbsteinberufungsrecht (BGH ZMR 21, 391 Rz 12). Allerdings können sämtliche WEigtümer gemeinsam laden (BGH ZMR 21, 391 Rz 12; 11, 892). Ein WEigtümer kann sich außerdem im Eilfall zur Einberufung nach §§ 935, 940 ZPO oder sonst im Verfahren nach § 44 I 2, II, also in einer Klage gegen die GdW vom Richter (LG Frankfurt aM ZMR 13, 983; LG München I ZMR 13, 748) ›ermächtigen‹ lassen (AG Hamburg-St. Georg ZMR 19, 221; AG Dortmund ZMR 16, 652). Lädt ein nicht ermächtigter WEigtümer, sind alle gefassten Beschl nichtig, da der WEigtümer kein auch nur potenzielles Organ der GdW ist (Rn 9; aA BGH ZMR 21, 391 Rz 12/Rz 13; LG Frankfurt aM ZWE 21, 418 Rz 4 = ZMR 21, 760).
4. Mängel.
Rn 9
Beruft ein Nichtberechtigter die Versammlung ein, sind dort gefasste Beschl grds nicht nichtig (Hamm WuM 09, 477; BayObLG ZMR 05, 559, 560). Die Ladung muss allerdings von einer wenigstens potenziell für eine Ladung in Frage kommenden Person ausgesprochen werden (s.a. BGH ZMR 22, 566 Rz 17). Beruft mithin ein Dritter ein, der in keiner Beziehung zur GdW steht, können keine Beschl gefasst werden (Hamm NJW-RR 08, 250, 251 [OLG Hamm 25.10.2007 - 15 W 180/07]; BayObLG MDR 82, 323 [BayObLG 21.10.1981 - BReg. 2 Z 75/80]). Gleiches gilt, wenn ein WEigtümer lädt, ohne zugleich eine ermächtigende Entscheidung/Regelung vorweisen zu können (Rn 8).