1. Allgemeines.
Rn 2
Die GdW ist grds in sämtlichen Bereichen rechts- und parteifähig (s.a. § 1 BGB Rn 8). Bsp: Erb- und Grundbuchrecht (BGH ZMR 05, 547; KG IMR 15, 512), Scheck- und Wechselrecht, Verwaltungsprozess (zB OVG Lüneburg ZMR 18, 94; OVG Berlin-Brandenbg ZWE 10, 42, 42). Die GdW kann auch Vereinsmitglied (AG Hannover ZMR 08, 743; str) und Beteiligter iSv § 154 1 ZVG sein (BGH NZM 09, 243), Gesellschafterin – auch Alleingesellschafterin – (Elzer MietRB 18, 346) oder Betreiberin eines Blockheizkraftwerkes (BFH NJW 19, 387 [BFH 20.09.2018 - IV R 6/16] Rz 29; s.a. EuGH DStR 21, 104 Rz 36). Die GdW ist allerdings weder testier- noch insolvenzfähig (Rn 38).
2. Erwerb von Rechten und Pflichten.
Rn 3
Soweit die GdW Rechte erwirbt und/oder Pflichten eingeht, ist sie selbst berechtigt und verpflichtet, nicht die WEigtümer. Neben ihr können die WEigtümer aber haften (Rn 33).
3. Immobiliarvermögen.
Rn 4
Die GdW kann sowohl außerhalb (BGH NZM 23, 373 Rz 9; ZMR 16, 476 Rz 21; München ZMR 16, 792) als auch innerhalb (Frankf IMR 15, 422; Hamm ZMR 11, 403; ZMR 10, 785; Celle ZMR 08, 210) der von ihr verwalteten WE-Anlage Immobiliarvermögen erwerben (außerhalb bieten sich va an: Park- oder Müllstandsflächen, aber auch Teileigentum). Ferner kann sie WEigtümerin einer anderen WE-Anlage werden (München ZMR 16, 792). Will die GdW eine Vielzahl von Wohnungseigentumsrechten erwerben, ist das im Einzelfall nicht mehr ordnungsmäßig (Hamm ZMR 11, 403). Auch der Erwerb von Immobiliareigentum zu Erwerbszwecken ist grds nicht ordnungsmäßig (s.a. AG Bremen-Blumenthal ZWE 14, 227, 288). Wird die GdW durch einen Erwerb WEigtümerin (Vor §§ 1–49 Rn 1), ruhen ihre Rechte analog § 71b AktG (Hamm ZWE 09, 452, 454), wenn es sich nicht um eine andere WE-Anlage handelt. Soll der Verw beim Erwerb handeln, muss er nach § 19 I ermächtigt werden (§ 9b Rn 3). Dieser Beschl sowie die Verw-Bestellung sind dem GBA in der Form des § 26 IV nachzuweisen (Hamm ZMR 10, 785).
4. Erfüllungsgehilfen.
Rn 5
Vertragspartner der GdW sind ihre Erfüllungsgehilfen iSv § 278 S 1 BGB (zum alten Recht BGH WuM 20, 233 Rz 13; ZMR 18, 777 Rz 38). Denn die GdW erfüllt mit einem Vertragsschluss nach § 18 I eine eigene Pflicht ggü den einzelnen WEigtümern. Für etwaige Schäden haftet daneben ggf der Schädiger aufgrund der Verletzung von Pflichten aus einem Vertrag mit Schutzwirkung zugunsten der WEigtümer (s.a. BGH ZMR 18, 777 Rz 39; Vor §§ 328–335 BGB Rn 5 ff; zum Verw-Vertrag s § 26 Rn 46).