a) Allgemeines.

 

Rn 3

Grds darf SonderE frei genutzt (§ 100 BGB), va verpachtet oder vermietet werden; etwas anderes gilt, wenn es wirksam (im Einzelfall ist ein Verstoß gegen das AGG oder gegen §§ 134, 138 BGB vorstellbar) vereinbart ist (BGH ZMR 19, 619 Rz 9) oder wenn – was zulässig ist (BGH NJW 62, 1613; LG Koblenz NZM 16, 800) – analog § 12 ein Zustimmungserfordernis besteht (BGH NZG 21, 113 Rz 17; der Mietvertrag ist indes auch ohne Zustimmung wirksam, Frankf NJW-RR 05, 1604). Zulässig sind auch bloß kurze Zeit dauernde und häufig wechselnde Vermietungen (BGH ZMR 19, 619 Rz 5; 11, 396 unter II 1; NJW 10, 3093 Rz 14 = ZMR 10, 378), auch an ›Medizintouristen‹ (LG Köln ZWE 18, 327; LG München I ZMR 17, 325). Etwas anderes gilt hier nur dann, wenn diese Art der Vermietung zu wiederholten gröblichen Verstößen gegen die Pflichten aus §§ 17 I, 14 I, II führt (s.a. BGH ZMR 11, 396 unter II 1). Ein Beschl, der eine Vermietung verbieten wollte, wäre nichtig (s.a. § 19 Rn 7). Der Vermieter muss iÜ eine Reihe von Besonderheiten beachten, ua §§ 577, 577a BGB. Zu den Betriebskosten s § 556 BGB Rn 79 und § 556 BGB Rn 109. Zum Mitgebrauchsrecht des Mieters am gemE § 535 BGB Rn 110. Zur Einstellung der Versorgungsleistungen s Nach § 28 Rn 8 und § 535 BGB Rn 129 ff.

b) Überlassung an Asylbegehrende/Geflüchtete/Übersiedler bzw an den Staat.

 

Rn 4

Das SonderE darf auch an Asylbegehrende/Geflüchtete/Übersiedler vermietet werden (BGH ZWE 18, 28 Rz 22). Möglich ist ferner eine Vermietung an eine Kommune, ein Land oder den Bund als ›Zwischenmieter‹ (LG Koblenz NZM 16, 800 [BGH 09.06.2016 - V ZB 17/15]; LG Braunschw ZWE 16, 258). Eine Überbelegung muss grds nicht hingenommen werden (BGH ZWE 18, 28 Rz 22; s.a. BGH NZG 21, 113 [BGH 25.09.2020 - V ZR 300/18] Rz 28). Ob die zulässige Benutzung überschritten wird, misst sich an § 14 I Nr 2, II Nr 1 iVm dem Öffentlichen Recht (Vor §§ 1–49 Rn 32) bzw daran, ob ein Gewerbe vorliegt. Nach den Wohnungsaufsichtsgesetzen stehen einem Erwachsenen grds 9 qm, einem Kind 6 qm zu (s.a. LG Koblenz ZWE 17, 133 WEG). Ein Teileigentum darf – wie stets – nicht mit dem Zweck des Wohnens vermietet werden.

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