Rz. 91

Unterabschnitt 3 (VV 3309 f.) findet Anwendung auch auf die isolierte Androhung der Abschiebung nach §§ 49, 50 AuslG, und zwar sowohl hinsichtlich des Hauptsacheverfahrens als auch in Bezug auf Verfahren auf Aussetzung der Vollziehung bzw. einstweilige Anordnung.[87] Entsprechendes gilt für eine Klage auf Vollstreckungsschutz und Aufhebung bereits erfolgter Vollstreckungsmaßnahmen[88] sowie für Verfahren, in denen isoliert um eine Aussetzung der Abschiebung nach §§ 53, 54 AuslG und die Erteilung einer entsprechenden Duldung gestritten wird.[89] Hingegen stellt die räumliche Beschränkung der Duldung nach § 56 Abs. 3 S. 2 AuslG keinen Akt der Zwangsvollstreckung dar, weil ihr kein Grundverwaltungsakt vorausgeht, sondern die Beschränkung selber ein der Vollstreckung fähiger Grundverwaltungsakt ist.[90]

[87] VGH BaWü NVwZ 1999, Beilage 2, S. 13; VGH BaWü NVwZ-RR 1997, 261; VGH BaWü VBlBW 1996, 152; OVG Berlin NVwZ 1998, 992; Hutschenreuther-v. Emden, NVwZ 1998, 714, 715.
[88] FG Berlin EFG 1989, 538.
[89] VGH BaWü (9. und 13. Senat) AnwBl 2000, 137 und 138 sowie (11. Senat) JurBüro 2000, 642; Hutschenreuther-v. Emden, NVwZ 1998, 714, 716; a.A.: OVG Bremen AnwBl 2000, 137; VGH München NVwZ 1999, Beilage Nr. 12, S. 12; OVG Berlin NVwZ 1998, 992; Mayer/Kroiß/Gierl, RVG, VV 3309 Rn 20.
[90] VG Karlsruhe 22.11.2001 – 6 K 2831/00.

Dieser Inhalt ist unter anderem im Deutsches Anwalt Office Premium enthalten. Sie wollen mehr?