Nun haben Sie von diesem Führer durch das Europäische Erbrecht schon die fünfte Auflage vorliegen. Parallel zu dieser runden Auflage ist die Anzahl der Länderberichte auf fünfzig angewachsen. Die Europäische Integration und die Bedeutung der Europäischen Idee nehmen trotz Widerstands aus gewissen politischen Kreisen zu. Das zeigt sich auch im Erbrecht.
Der Vergleich der Auflagen zeigt, dass das Erbrecht weiterhin ein lebendiges Rechtsgebiet ist. "Große" Reformen in vielen Ländern, wie z.B. in Frankreich, Rumänien, Tschechien, Österreich, Belgien, Ungarn und der Schweiz, der immer weitere Rückzug des Elternpflichtteils, die Wiedereinführung des gemeinschaftlichen Testaments in vielen osteuropäischen Staaten und nicht zuletzt das gesetzliche Erbrecht für gleichgeschlechtliche Ehen und Partnerschaften zeigen, dass gleichförmige Trends nicht notwendig zur Einheitlichkeit führen müssen.
Auch in dieser Auflage sind personelle Änderungen zu verzeichnen: Zunächst beklagen wir das frühzeitige Versterben von Ralf Sedlmayr, unserem Experten für norwegisches Erbrecht. Prof. Dr. Line Olsen-Ring und Prof. Dr. Gerhard Ring sind hilfsbereit in die Lücke gesprungen und haben auf Basis des neuen Erbgesetzes von 2021 den Beitrag rundum erneuert.
Der Bericht zu Italien wird von Herrn Dr. Anton Wiedemann nun in Kooperation mit Frau Giulia Novelli aus Verona erstellt. Herr Dr. Franz Haunschmidt aus Linz hat seinen Bericht zum Erbrecht in Österreich an seine Tochter Mag. Johanna Haunschmidt abgegeben. Herr Dr. Lubomir Guedjev führt den Länderbericht Bulgarien fort, nachdem Frau Stela Ivanova schon zur 4. Auflage ausgefallen war. Auch von Frau Yvonne Goldammer (Litauen), von Herrn Martin Řiha (Tschechien) und von Frau Dr. Margareta Sovova (Slowakei) müssen wir uns verabschieden. An ihrer Stelle wirken nun Herr Hans Lauschke, Frau Dr. Magdalena Pfeiffer und Prof. Dr. David Elischer sowie Frau Dr. Jana Markechová mit. Neu dabei ist auch Dr. Max Kübler-Wachendorff mit einem Beitrag zum internationalen Verfahrensrecht in Erbrechtsangelegenheiten.
Ich danke allen mitwirkenden und den ausgeschiedenen Autoren für ihre engagierte Mitarbeit. Viele von ihnen haben einen arbeitsintensiven Beruf und/oder Familie und opfern wertvolle Zeit. Ohne Leidenschaft für die Sache wäre diese Leistung nicht denkbar.
Ganz besonders möchte ich auch Frau Marita Blaschko vom zerb verlag danken, die stets initiativ, selbstständig, engagiert und erfahren dafür gesorgt hat, dass das Gesamtwerk in gewohnter Qualität und geplanter Frist erscheinen kann.
Würzburg, im September 2024
Dr. Rembert Süß