Kurzbeschreibung

Mit einer Widerklage kann der Beklagte einen ihm gegen den Kläger zustehenden Anspruch geltend machen. Möglich ist auch eine sog. Drittwiderklage gegen eine bisher am Verfahren nicht beteiligte Person.

Vorbemerkung

Die Widerklage kann sich auch gegen bisher am Verfahren nicht Beteiligte richten, sofern zwischen den Widerklageanspruch und dem Klageanspruch ein Zusammenhang besteht und mit der Widerklage ein vermögensrechtlicher Anspruch geltend gemacht wird, der unter die Zuständigkeit der Arbeitsgerichte nach § 2 ArbGG fällt, so genannte Drittwiderklage. Sie ist auch im arbeitsgerichtlichen Verfahren zulässig. Mit der Drittwiderklage wird eine bisher am Verfahren nicht beteiligte Person zur Partei des Verfahrens.

Rechtsanwälte haben seit dem 1.1.2022 die aktive Nutzungspflicht des besonderen elektronischen Anwaltspostfachs zu beachten und die Widerklage bzw. Drittwiderklage als elektronisches Dokument mit einer qualifizierten elektronischen Signatur des verantwortenden Anwalts einzureichen, §§ 130a ZPO, 46c ArbGG.

Widerklage und Drittwiderklage

An das

Arbeitsgericht ...

...

per beA

In dem Rechtsstreit

des

.................................................. (Arbeitnehmer)

- Kläger und Widerbeklagter -

und

des

.................................................. (Arbeitnehmer 2)

- Drittwiderbeklagter -

gegen

.................................................. (Arbeitgeber)

- Beklagte und Widerklägerin -

melden wir uns hiermit als Prozessbevollmächtigte der Beklagten und beantragen namens und in Vollmacht der Beklagten,

die Klage abzuweisen.

Gleichzeitig erheben wir namens und in Vollmacht der Beklagten und Widerklägerin

Widerklage und Drittwiderklage

und beantragen,

den Kläger und Widerbeklagten und den Drittwiderbeklagten als Gesamtschuldner zu verurteilen, an die Beklagte und Widerklägerin ... EUR nebst Zinsen in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem jeweiligen Basiszinssatz p. a. zu zahlen.

Begründung:
Es trifft zu, dass der Kläger seit dem ... bei der Beklagten als ... beschäftigt war und zuletzt eine monatliche Vergütung in Höhe von ... EUR brutto erhielt.

Die Klage ist unbegründet, weil ... .

Der Drittwiderbeklagte ist bei der Beklagten als Hilfskraft beschäftigt und erhält derzeit eine monatliche Bruttovergütung in Höhe von ... EUR.

Dem Kläger wie auch dem Drittwiderbeklagten wurde zuletzt am ... von der Beklagten untersagt, die Gabelstapler zu benutzen, da der Kläger bereits am ... einen Schaden am ... verursacht hat. Auch der Drittwiderbeklagte hatte in der Vergangenheit, beispielsweise am ... und ... einen Gabelstapler benutzt, obwohl er nicht über den erforderlichen Führerschein verfügt.

Der widerklagend geltend gemachte Anspruch ergibt sich als Schadensersatz gegen den Kläger und den Drittwiderbeklagten. Der Kläger hat am ... gemeinsam mit dem Drittwiderbeklagten mit den Gabelstaplern der Beklagten in der Werkshalle ein Wettrennen veranstaltet, bei dem ... (z.B. Ware) und beide Gabelstapler erheblich beschädigt wurden. Kläger und Drittwiderbeklagter waren dabei stark angetrunken ... (oder ein anderes grob fahrlässiges Verhalten).

Beweis: Zeugnis der Frau .................................................. (ladungsfähige Anschrift)  

Am .................... kündigte die Beklagte das Arbeitsverhältnis mit dem Kläger schriftlich. Das Kündigungsschreiben wurde dem Kläger noch am selben Tag übergeben.

Die Reparaturkosten an den Gabelstaplern und am .................................................. (z. B. Warenlager) betragen .................... EUR. Diesen Schaden haben der Kläger und der Drittwiderbeklagte als Gesamtschuldner zu 100 % zu tragen, weil sie grob fahrlässig gehandelt haben und demzufolge auch nach den Grundsätzen der gefahrgeneigten Tätigkeit der Beklagten voll haften. Sowohl der Kläger als auch der Drittwiderbeklagte wurden mit Schreiben vom .................... aufgefordert, den Schaden auszugleichen.

Beweis: Schreiben der Beklagten vom .................... Anlage B 1
  Schreiben der Beklagten an den Drittwiderbeklagten vom .................... Anlage B 2

Es wird der gesetzliche Zinssatz geltend gemacht.

(elektronisch signiert)

...

gez. Rechtsanwalt/Rechtsanwältin …

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