Die von der Bundesregierung vorgesehene Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs wird von Gesundheitsexperten nachdrücklich begrüßt. Bei einer Anhörung Mitte Mai im Gesundheitsausschuss des Bundestages waren sich die Sachverständigen im Grundsatz einig, dass bei dieser wichtigen Reform keine weitere Zeit verloren werden dürfe.

Die Fachleute stimmten darin überein, dass die Einführung eines neuen Pflegebegriffs überfällig ist, zumal schon seit neun Jahren daran gearbeitet werde. Nach den Plänen der Bundesregierung soll es künftig statt bisher drei Pflegestufen fünf Pflegegrade geben, um die Pflegebedürftigkeit genauer zuordnen zu können. Dabei wird nicht mehr zwischen körperlichen, geistigen und psychischen Beeinträchtigungen unterschieden. Vielmehr soll der Grad der Selbständigkeit im Alltag entscheidend sein. Dies soll insbesondere Demenzkranken zugutekommen. Finanziert werden sollen die neuen Leistungen durch eine Anhebung der Pflegeversicherungsbeiträge um 0,2 %.

In der Anhörung wiesen die Fachleute auch auf den zunehmenden Mangel an qualifizierten Pflegekräften hin. So würden schon 2016 voraussichtlich 19.000 Pflegefachkräfte fehlen. Bis 2030 würden rund 140.000 professionelle Pfleger benötigt. Es müsse somit eine Fachkräfteoffensive gestartet werden.

[Quelle: Bundestag]

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