Frage:

Ist das beA sicher?

Die BRAK beantwortet diese Frage schon in ihrem beA-Logo mit einem klaren "ja". EGVP und beA kommunizieren innerhalb eines in sich geschlossenen Systems mittels eines sog. OSCI-Standards. Eine Kommunikation mit externen Systemen, wie z.B. MS Outlook, ist daher hier nicht möglich. Im OSCI-Standard wird mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gearbeitet. Die Server, auf denen das beA läuft, sollen nach Angabe der BRAK allesamt in Deutschland stehen, so dass man bezogen auf einen möglichen Zugriff Dritter hier anscheinend von einem nach heutigem Standard doch recht sicheren System ausgehen darf. Wie sicher das beA wirklich ist, wird die Praxis noch zeigen.

 

Frage:

Was ist eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung?

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bedeutet im Grunde genommen – ähnlich wie bei einer Briefwahl –, dass die eigentliche Nachricht in einen Umschlag gegeben wird, der wiederum einen zusätzlichen Transportumschlag erhält. Bei den jeweiligen Intermediären, bei denen die elektronische Nachricht "aufläuft", wird lediglich der Transportumschlag geöffnet, nicht aber die eigentliche Nachricht. Diese wird in einen neuen Transportumschlag gegeben und eine Entschlüsselung/Öffnung der eigentlichen Nachricht erfolgt erst beim letzten Empfänger. Der Nachteil dieser Art der Verschlüsselung dürfte aber darin liegen, dass alles, was der Absender "einpackt", am Ende vom Empfänger auch "ausgepackt" wird. Dies kann auch Schadsoftware sein, die versehentlich mitversendet wurde. Hier dürften eigene Sicherheitssysteme in der Kanzlei erforderlich sein, um Schaden abzuwenden. Am Ende wird gerade auch dieses Thema das beA teurer werden lassen als gedacht. Kaum noch eine Kanzlei kommt ohne IT-Spezialisten aus. Dies ist aber ein allgemeines Phänomen im Rahmen des digitalen Zeitalters und sicherlich nicht allein im beA begründet.

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